Nach Badeunfall an Pfuhler See

Neu-Ulmer Wasserwacht: So reagieren Sie bei einem Badeunfall richtig

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Sarah Umla
Sarah Umla (Foto: SWR)
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Christian Michael Hammer

Badeunfälle nehmen in den Sommermonaten jedes Jahr zu. Doch was ist eigentlich zu tun, wenn jemand im Wasser zu ertrinken droht? Was man im Notfall wissen muss:

An warmen Sommertagen suchen viele Menschen Abkühlung an Badeseen. Doch immer wieder passieren Badeunfälle - wie etwa am Sonntagabend in Neu-Ulm. Der 23-Jährige war am Pfuhler See untergegangen und befand sich laut Polizei Schwaben Süd/West 30 Minuten unter Wasser, bis er gerettet werden konnte.

Ein Boot der Wasserwacht Neu-Ulm steht am Ufer des Ludwigsfelder Badesee (Foto: SWR, C. Hammer)
Die Wasserwacht Neu-Ulm ist neben dem Pfuhler See auch für den Baggersee in Ludwigsfeld zuständig.

Rettung vorm Ertrinken: Das sollten Sie tun

Die Wasserwacht Neu-Ulm und deren Leiter Sascha Graf waren bei dem Unfall vor Ort. Sie ist auch für viele andere Badeseen in der Region zuständig - etwa dem Ludwigsfelder Baggersee. Graf schildert, wie auch Bürgerinnen und Bürger vorgehen sollten, wenn sie jemanden in Not sehen.

Bevor Rettungsmaßnahmen ergriffen werden, sollte zunächst so schnell wie möglich die 112 gewählt werden, sagt Graf. Er rät denjenigen, die die Person untergehen sehen, möglichst eine "Kreuzpeilung" zu machen. "Das heißt, einen Punkt am eigenen Ufer, einen Punkt an dem gegenüberliegenden Ufer und 30 bis 40 Meter entfernt nochmal einen Fixpunkt festlegen, um die Position, an der die Person untergegangen ist, zu lokalisieren." Das helfe der Wasserwacht enorm, sagt Graf.

Badeunfälle: So können Sie selbst helfen

Generell könne man mit Luftmatratzen oder anderen Gegenständen versuchen, den Ertrinkenden über Wasser zu halten, bis die Rettungskräfte eintreffen. "Wenn es sich jemand zutraut, mit ABC-Ausrüstung, Taucherbrille und Flossen an der Stelle nach ihm zu suchen, kann er das tun", sagt Graf. Für geübte Schwimmer sei das in der Region oft machbar, da die Seen dort nur zwischen drei und fünf Meter tief sind. Außerdem sei das auch eine große Hilfe für die Rettungskräfte.

"Zeit ist ein großer Faktor. Je länger die Person unter Wasser, umso mehr ist die Sauerstoffversorgung des Körpers gefährdet. Das heißt: Das Hirn stirbt langsam ab, die Organe werden mit Sauerstoff unterversorgt und die Überlebenschance für den Patienten sinkt von Minute zu Minute."

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