Mit kräftigen Schwüngen kommt Peter Brenner um die Kurve und bremst abrupt. "Ich bin am Bärenberg gestartet und jetzt die Kitzing-Loipe gelaufen!", erzählt er. "Jetzt geht's weiter zum Schöpfle und zur Wirtsbergloipe. Das sind dann so 40 Kilometer". Der drahtige Freizeitsportler aus Heubach (Ostalbkreis) trainiert für den Schweizer Engadin-Skimarathon im März. Ideal für Brenner, dass er so gute Bedingungen praktisch vor der Haustür hat und nicht in die Berge fahren muss.

Einzugsbereich bis Tübingen und Konstanz
Die Hochfläche der Ostalb ist tatsächlich ein traumhaftes Winter-Idyll: Weiße Hügel, bezuckerte Bäume, blauer Himmel, gleißende Sonne. Und ein Loipennetz in optimalem Zustand. "Die Bedingungen sind top. Vergleichbar mit dem Allgäu oder Leutasch in Tirol", schwärmt Peter Brenner. Der Heubacher ist nicht allein unterwegs an diesem sonnigen Nachmittag: Bis zum Horizont sieht man Langläufer als farbige Punkte in der weißen Winterlandschaft.
Jetzt unter der Woche sind die Parkplätze zwar nicht überfüllt, aber überall stehen Autos. Die meisten sind aus der Umgebung, aber das war an den letzten Wochenenden anders, hat Oskar Staudenmaier beobachtet. "Schwäbisch Hall, Feuchtwangen, Ansbach, Neuburg an der Donau, Konstanz, Reutlingen, Tübingen. Das ist der Hammer!", staunt der ehrenamtliche Loipenbetreuer. Er und seine fünf Mitstreiter sind gut beschäftigt.

80 km Loipe für alle Ansprüche
Rund 80 km Loipe bietet allein Bartholomä. Zusammen mit dem benachbarten Essingen sogar mehr als 100. Und für alle Anforderungen und Schwierigkeitsgrade: Classic, Skating, sogar eine Abendloipe gibt es, mit vier neuen Scheinwerfern. Wer tagsüber keine Zeit hat, kann von 18 bis 21 Uhr seinen Puls auf Touren bringen. Die Kitzingloipe bietet ein Trainingsterrain für Skater: eine Lernwiese mit speziell gespurten Schlaufen, mit schnellen Kurven, rasanten Abfahrten und fordernden Anstiegen.

Der Pistenbulli spurt - Tag und Nacht
Die sechs Ehrenamtlichen halten das vielseitige Loipennetz von Bartholomä in Idealform. Mit "Hermann", dem Pistenbully, benannt nach einem verstorbenen Kameraden. Für das kommende Wochenende sind zehn bis 15 Zentimeter Neuschnee angekündigt, hat Oskar Staudenmaier erfahren. Dann ist Drei-Schicht-Betrieb angesagt: "Jeweils drei Stunden, wobei einer von uns, der nicht mehr so gut sieht, nur tagsüber eingesetzt wird und ausschließlich die klassischen Loipen spurt. Die anderen übernehmen die Skating-Loipen und sind die ganze Nacht über unterwegs."

Nur durch Spenden finanzierbar
Die Arbeitskraft ist kostenlos. Die Nutzung der Loipen größtenteils auch. Ihr Betrieb ist trotzdem teuer. "Ohne Spenden geht gar nichts mehr", so die Erfahrung von Oskar Staudenmaier. Der vor drei Jahren gebraucht gekaufte Pistenbully hat 80.000 Euro verschlungen. Dazu kommen Kundendienste für 2.000 bis 3.000 Euro. Und für die rund 800 gefahrenen Kilometer der vergangenen Saison hat er ca. 1.400 Liter Diesel geschluckt. Das muss finanziert werden, wobei manche der sonst üblichen Geldquellen in Pandemie-Zeiten versiegen. "Es müssen keine 100 Euro sein. 20 tun uns auch schon gut", so Oskar Staudenmaier. Bei den Loipen gibt es deswegen Flyer mit Informationen zur Unterstützung - und auch auf der Homepage der Gemeinde Bartholomä.
Finanziell schwere Zeiten auch am Hornberg
Ähnlich ist die Situation für einen Verein aus dem benachbarten Schwäbisch Gmünder Teilort Weiler in den Bergen. Dort kümmert sich der TV Weiler um die Pflege der Loipen. Finanziert wurde die bisher auch durch den Bewirtungsbetrieb der Skihütte auf dem Hornberg. Doch der dortige Betrieb ist seit November geschlossen. Förderprogramme des Landes fangen das nur teilweise auf, teilt der Vorsitzende des TV Weiler, Benedikt Feifel, dem SWR mit.