- Was Ulm gegen das Taubenproblem plant
- So geht Heidenheim gegen viele Tauben vor
- Tauben kosten Heidenheim bis zu 30.000 Euro jährlich
"Wir dürfen jeden Tag beim Putzen wieder von vorne anfangen, das ist so frustrierend."
Janica Herzog ist einfach nur noch genervt. Jeden Tag müssen sie und ihr Team vom "meandallhotel" in Ulm Taubenkot von der Hotel-Terrasse schrubben. Von den Fenstern, von den Fassaden und vom Boden ganz zu schweigen. Janica Herzog reicht es. "Wir dürfen jeden Tag beim Putzen wieder von vorne anfangen, das ist so frustrierend."
Was Ulm gegen das Taubenproblem plant
Die Stadt Ulm kennt das Problem und will etwas dagegen tun. In einer Antwort auf eine SWR-Anfrage heißt es: "Als möglichen Standort für ein Taubenhaus hat die Stadt das Parkhaus Deutschhaus im Blick. Es wird jedoch erst geprüft, ob und wie die Einrichtung dort möglich wäre - es ist noch nichts entschieden."
Orientieren könnte sich Ulm am Konzept in Heidenheim. Dort hat die Stadt ihre Tauben im Griff. Sie betreibt seit 2005 ein sogenanntes Tauben-Management. Heidenheim investiert Geld, baut Taubenschläge, lässt den Tauben zielgenau die Eier wegschnappen und gegen Gips-Eier austauschen.

Stefan Hitzler vom Kreistierschutzverein kennt die Situation der Tauben in Heidenheim genau. Regelmäßig kümmert es sich um die Taubenschläge. Mit dem Begriff "Ratten der Lüfte" kann Hitzler so überhaupt nichts anfangen. "Die Tiere können nichts dafür, wenn sie sich so gut an die Menschen anpassen. Das Problem kommt von uns Menschen, indem wir die Tauben in den Städten unkontrolliert füttern."
Tauben kosten Heidenheim bis zu 30.000 Euro jährlich
Durch das Konzept und die Taubenschläge ist die Zahl der Tauben in Heidenheim der Stadtverwaltung zufolge von rund 500 auf 170 Vögel gesunken. Die Stadt will, dass die Bevölkerung nicht unter zu vielen Tauben leidet und stellt dafür Geld bereit, heißt es. Die laufenden Kosten liegen in Heidenheim demnach bei rund 20.000 bis 30.000 Euro im Jahr.
Der Taubenschlag selbst kostete 30.000 Euro. Das Geld sei gut investiert, sagt der Sprecher der Stadt Heidenheim, Stefan Bentele.

"Wir sind sehr zufrieden, denn es hat sich gelohnt das Geld in die Hand zu nehmen. Beschwerden über Tauben gibt es bei uns kaum noch."
Während in Heidenheim Tauben und Menschen friedlich zusammenleben, muss in Ulm Janica Herzog weiter jeden Tag Taubenkot wegputzen. "So wie es jetzt ist, kann es definitiv nicht weitergehen", klagt sie.