Spätestens gegen Mittag ist die Ulmer Fußgängerzone voller Menschen. Und das nicht nur am Wochenende. Viele bleiben vor den Schaufenstern stehen und schauen, was es in den Läden Neues gibt. Wirklich in Kauflaune sind aber nur wenige. Das spüren vor allem die Einzelhändler in der Innenstadt.
"Unsere Händler sehen einen leichten Aufschwung, beobachten aber auch eine gewisse Kaufzurückhaltung, die wohl von Zukunftsängsten herrührt."
Das Vor-Corona-Niveau sei noch lange nicht erreicht. Vor allem bei größeren Anschaffungen überlegten die Menschen derzeit zweimal, ob ein Kauf die richtige Entscheidung sei, so Engstler-Karrasch. Trotz weggefallener Corona-Regeln komme der Konsum nur langsam in Schwung.
Einzelhändler hoffen auf Kauflaune im Sommer
Nur wenige Einzelhändler berichten, dass ihr Geschäft wieder deutlich besser läuft. Eine von ihnen ist Yvonne Hehl-Jauss vom Modegeschäft Nusser. "Aktuell kaufen die Leute bei uns für den Urlaub ein und interessieren sich sehr für Badebekleidung", erläutert die Verkäuferin. Anders ist es bei Florian Bauer im Schreibwarengeschäft Ludwig. Von einem Aufschwung spürt er nichts. "Vor Corona haben viele Touristen bei uns eingekauft, da ging das Geschäft viel besser", berichtet er. Er hoffe auf den Sommer und eine stabile Corona-Lage.

Vor allem Restaurants und Cafés profitieren
Während die Einzelhändler mit gemischten Gefühlen auf den Andrang in der Fußgängerzone blicken, sind die Betreiber von Restaurants und Cafés zufrieden. "Bei uns ist wieder richtig viel los", bestätigt Piroschka Faludi, Kellnerin im Cafe Tröglen. Ähnliches berichtet Rainer Streckfuß vom Café Stella. "Bei uns läuft das Geschäft sogar besser als vor Corona, weil unsere Außenterasse jetzt doppelt so groß ist und wir mehr Gäste bewirten können." Mit gutem Wetter und ohne Corona-Beschränkungen kämen auch die Leute zurück.