Eine Angestellte kümmert sich um einen Covid-19-Patienten (Sujetbild) (Foto: dpa Bildfunk, picture alliancedpaSOPA Images via ZUMA Wire  Tunahan Turhan)

Corona-Lage in der Region

Steigende Inzidenzen in Ulm und Ostwürttemberg: Personalengpässe in Kliniken

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Sarah Umla
Sarah Umla (Foto: SWR)

Die steigenden Inzidenzen in der Region machen den Kliniken zu schaffen. In den Krankenhäusern auf der Ostalb, in Bayerisch-Schwaben und rund um Ulm fällt viel Personal aus.

In den Kreiskliniken Günzburg-Krumbach hat der Personalmangel sogar Konsequenzen für die Intensivstation. Viele Angestellte sind nach Angaben der Kliniken krank, unter anderem mit Corona infiziert. Die Zahl der Intensivbetten musste daher reduziert werden. In Krumbach und in Günzburg wurden insgesamt sechs Intensivbetten gesperrt.

Auch in den Ostalbkliniken in Aalen, Ellwangen und Schwäbisch Gmünd war der hohe Krankenstand laut einem Sprecher ein "großes Problem". Eine Station in Schwäbisch Gmünd musste deshalb für wenige Tage teilweise geschlossen werden.

Auch die Universitätsklinik Ulm und die Alb-Donau-Kliniken verzeichnen nach eigenen Angaben mehr Krankmeldungen als üblich. Auswirkungen hatte das bisher aber noch nicht.

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Situation entspannt sich ein wenig

Inzwischen entspanne sich die Situation aber wieder, so die Kliniken aus Ulm, Heidenheim und dem Ostalbkreis am Mittwoch. Man beobachte dennoch weiterhin die Lage. Sorgen bereiten den Verantwortlichen die Urlaubsrückkehrer, die in der Vergangenheit immer wieder für steigende Fallzahlen gesorgt hatten. 

Derzeit seien aber keine Stationen mehr geschlossen, Personal müsse nicht mehr umgeschichtet werden. Generell sei ein erhöhter Krankenstand im beginnenden Frühjahr wegen der Erkältungswelle nichts Ungewöhnliches.

Weniger Corona-Patienten, mildere Verläufe

Die Zahl der Covid-19-Patienten in den Ostalbkliniken ist nach Angaben eines Sprechers dagegen weiter rückläufig. Wegen der Omikron-Variante gebe es weniger schwere Verläufe und dadurch auch deutlich weniger Intensivpatienten. Aktuell werden 50 Coronainfizierte in den Ostalbkliniken behandelt, davon liegen nur fünf auf der Intensivstation.

In der Uniklinik Ulm liegen nach Angaben einer Sprecherin 34 Patienten mit einer Corona-Erkrankung im Krankenhaus. Neun davon werden auf der Intensivstation behandelt. Die Situation sei zwar angespannt, aber nicht so kritisch wie im vergangenen Herbst.

In den Alb-Donau-Kliniken hingegen steigt die Zahl der Corona-Patienten nach eigenen Angaben seit Anfang Februar wieder. Derzeit werden insgesamt 19 Corona-Infizierte behandelt, davon liegt einer auf der Intensivstation. Die Situation ändere sich täglich. Die meisten Behandelten werden aber nicht wegen Corona eingeliefert. "Es ist eine Nebendiagnose, zum Beispiel bei einer geplanten Operation", sagte Pressesprecherin Daniela Rieker dem SWR.

Denn alle neu eingelieferten Patienten werden auf das Virus getestet. Wenn möglich werde der Eingriff verschoben und die Patienten nach Hause in Isolation geschickt. "Das geht aber natürlich nicht immer", erläuterte Rieker. Wenn jemand mit einer akuten Blinddarmentzündung eingeliefert wird und coronapositiv ist, werde er oder sie in Isolation im Krankenhaus behandelt.

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