Zum Weltalphabetisierungstag am 8. September weisen die Organisatoren des "Alpha-Treffs" in Ehingen im Alb-Donau-Kreis auf ihr Angebot hin: Sie helfen Erwachsenen dabei, Schreiben und Lesen zu lernen. Den Anfang macht dabei das Angebot, beim Ausfüllen von Formularen und Anträgen zu unterstützen, sagt die Leiterin des Treffs, Anne Hagenmeyer, im SWR.
Erste Hilfe bei Formularen
So versuche sie, mit Ratsuchenden ins Gespräch zu kommen. Gelinge das, könne die Hilfe ausgeweitet werden. Dann unterstütze sie Männer und Frauen dabei, wieder besser lesen und schreiben zu können. Denn, so Hagenmeyer, die meisten Menschen nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt, lernen als Kind das Lesen und Schreiben. Wer es als Erwachsener nicht kann, habe es häufig verlernt.
"Den reinen Analphabeten, den gibt es heute so nicht mehr. (...) Die Leute haben das im Laufe der Jahre einfach verlernt."
Viele Menschen, die kaum lesen und schreiben können, hatten schon in der Schule Probleme damit, so Hagenmeyer. Sie hätten sich durchgemogelt und ließen es nach dem Ende der Schule einfach sein.
"Alpha-Treff" Ehingen: Betroffene und Angehörige melden sich
Es wenden sich nicht nur Betroffene selbst an die Mitarbeiter des "Alpha-Treffs", sondern auch Angehörige. Wie die Tochter, die bislang allen Schriftverkehr für die Mutter erledigt hat, nun aber auszieht. Oder der Freund, der für seine Freundin anruft und die Hilfe anfragt. Der Anlaufpunkt im Bürgerhaus Oberschaffnei in Ehingen öffnet zwei Mal in der Woche.