Das Taubenzüchten, das hat Christian Hartl aus Illertissen (Kreis Neu-Ulm) schon seit seiner Jugend fasziniert. Im heimischen Garten hält er rund 100 der Vögel in einem Taubenschlag. Ob alle von ihren Ausflügen zurückgekommen sind, das erkennt ihr Besitzer gleich.
"Ich kenne jede Taube, wie der Schäfer sein Schaf oder der Bauer seine Kuh."
Mit seinen Tauben ist Christian Hartl auf rund 20 Hochzeiten pro Jahr im Einsatz. Manchmal mit nur einem Taubenpaar, manchmal mit einem ganzen Dutzend. Das Brautpaar Martin und Lisa Wiedemann hat sich gleich mehrere Tauben gewünscht. Als Zeichen der ewigen Liebe und für den Frieden.

Sie dürfen die Tauben selbst halten und aufsteigen lassen. Das sind die Tiere gewohnt, sagt Christian Hartl. Und auch der Rückflug in den Taubenschlag stelle für die Brieftauben keine Herausforderung dar. Den Weg finden sie selbst und Strecken um die 50 Kilometer sind für die Vögel eher ein Übungsflug.
"Eine richtige Profitaube, eine Wettflugtaube, die macht teilweise 600 Kilometer am Tag", erklärt Hartl. So weite Strecken müssen seine Tauben aber nicht zurücklegen. Er vermietet seine Tauben hauptsächlich im Raum Ulm. Bei seiner eigenen Hochzeit durften die Tiere natürlich auch nicht fehlen, erzählt er. Schließlich ist er im Brieftaubenverein. Rund 500 Tauben haben seine Vereinskameraden da steigen lassen.
So viele sollen es im eigenen Schlag auf keinen Fall werden. Christian Hartl betreibt Geburtenkontrolle. Manche Eier tauscht er gegen Gipsattrappen aus, so vermehren sich seine Tauben nicht ungebremst.

Vor Kurzem war aber so etwas wie ein Überraschungsei dabei. Ein älterer Täuberich hat unverhofft doch nochmal ein Ei befruchtet. "Da hab ich gedacht, da kommt nie mehr Nachwuchs bei ihm. Der hat, glaub ich, gute Gene", sagt Hartl.Der kleine Täuberich darf aber auch bald mit zu den Hochzeiten, sobald er denn fliegen kann.