
Der Manager des Ulmer Blautalcenter, Guido Reuter, würde gerne Vollgas geben, aber er weiß, dass sich die Handbremse nicht lösen lässt. "Wir sind in einem Dilemma. Auf der einen Seite brauchen wir Kundschaft, die einkaufen geht, auf der anderen Seite sollen wir niemanden zusätzlich herlocken", sagt er.
Das Blautalcenter geht sozusagen auf Sparflamme in das Weihnachtsgeschäft. Traditionelle Attraktionen wie das Puppentheater oder eine Backinsel für Kinder in der Galerie wurden gestrichen. Nur ein paar kleine Weihnachtsstände gibt es.
Kein Weihnachtsmarkt vor Einrichtungshaus in Senden
Über einen Weihnachtsmarkt auf dem großen Kundenparkplatz hat vor ein paar Wochen auch Edgar Inhofer nachgedacht. Aus den Plänen vor Deutschlands größtem Einrichtungshaus in Senden (Landkreis Neu-Ulm) ist nichts geworden. "Wenn wir zusätzliche Menschenansammlungen am oder im Haus haben, erhöht das das Risiko doch zu stark."

Im Möbelhaus gibt es einen kleinen Weihnachtsmarkt mit Weihnachtsschmuck. Die Fläche wurde vergrößert, um mehr Abstand möglich zu machen. Luftreinigungsgeräte sollen für mehr Sicherheit sorgen.
Auch Städte versuchen den Weihnachtscharme in die Fußgängerzonen zu bringen. In Günzburg gibt es Stände mit regionalen Produkten. In Aalen sind die Buden für die Gastronomie gedacht, sagt Citymanager Reinhard Skusa.
Buden in Aalener Fußgängerzone
Vor die Gastronomiebetriebe sollen dort kleine Hütten gestellt werden. An diesen können die Aalener dann ihr bestelltes Essen abholen und ein paar Gerichte gibt es auch ohne Bestellung direkt zum Mitnehmen. "Dann haben wir zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.", sagt Skusa. "Fress- oder Glühweinbuden", an denen sich Menschenmassen treffen, sollen das aber nicht werden.
Damit sich an den Adventssamstagen nicht die Massen drängen, appelliert der Handel an die Kunden, auch andere Tage zum Shoppen zu nutzen und gezielter zum Einkaufen zu kommen.