Vertrocknete Blätter liegen auf einem Waldboden, der von Rissen durchzogen ist. Der Wald leidet unter der anhaltenden Trockenheit. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow)

Feuerwehr appelliert an Waldbesucher

Trockenheit steigert Waldbrandgefahr von Neu-Ulm bis Aalen

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Christine Janke

Der Regen am Dienstag hat nur wenig Linderung gebracht, die Waldbrandgefahr im Raum Ulm/Neu-Ulm steigt. Ein Landwirt von der Ostalb hofft auch auf Regen, sieht aber auch Vorteile.

Kaum Niederschlag in den vergangenen Wochen, die Böden sind vom Ostwind ausgetrocknet, zudem bedecken im Frühling immer trockene und abgestorbene Pflanzenteile den Boden. Diese Mixtur ist es, die die Waldbrandgefahr von der Ostalb bis in die Region Donau-Iller derzeit täglich steigen lässt. Der geringe Niederschlag am Dienstag hat immerhin leichte Abhilfe geschaffen, aber bei weitem nicht genug.

Feuerwehr rät: kein Feuer im Wald!

Neu-Ulms Kreisbrandrat Bernhard Schmidt appelliert an die Waldbesucherinnen und Waldbesucher, Vorsicht walten zu lassen. Feuer im Wald oder das Wegwerfen von Zigarettenkippen oder brennenden Streichhölzern sei hochgefährlich - ansonsten gelte es abzuwarten:

"Wenn die Trockenheit jetzt noch zunehmen sollte und auch kein Regen in Sicht ist, dann werden sicherlich auch Beobachtungsflüge angeordnet werden."

Aktuell liegt der Waldbrandgefahrenindex noch bei eins oder zwei von fünf Stufen, doch laut Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes wird er bis zum Wochenende in weiten Teilen Bayerns und Baden-Württembergs auf drei, zum Teil auch auf vier angehoben. Regen ist die kommenden Tage nicht in Sicht.

Trockenheit gefährdet Nachwuchsflächen

Auch Ulms Stadtförster Max Wittlinger warnt vor der steigenden Waldbrandgefahr. Das liege zum einen an den relativ trockenen Oberböden. Im Laubwald kommen verdorrte Blättern des letzten Jahres hinzu.

Kritisch sei die Wetterlage aber auch aus einem anderen Grund: Traditionell werden im März/April die Verjüngungsflächen im Wald angelegt, bevor das Laub austreibt. Und diese frisch gepflanzten Bäume brauchen Feuchtigkeit, die sie im trockenen Oberboden nicht finden. Deshalb bräuchte es dringend Regen, "50 bis 100 Liter pro Quadratmeter", so Wittlinger.

Landwirte noch ohne größere Sorgen

Auch in der Landwirtschaft fehlt Regen. Hubert Kucher vom Kreisbauernverband Ostalb-Heidenheim kann der Trockenheit aber noch gute Seiten abgewinnen.

"Wir sind von der Vegetation her jetzt noch nicht so weit, dass es tatsächlich Probleme machen würde."

Die Landwirte wünschen sich zwar einen ordentlichen Regen in den kommenden zehn Tagen, doch die Trockenheit in den vergangenen Wochen habe auch ihre Vorteile gehabt, so Hubert Kucher: "Wir konnten unsere Feldarbeit relativ gut machen, es ist schon einiges an Aussaat gemacht worden - und die Düngung läuft." Aber natürlich: Es brauche jetzt Regen, damit die Aussaat wächst.

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