Voith Konzernzentrale Heidenheim (Foto: SWR)

Heidenheimer Maschinenbaukonzern meldet mehr Umsatz, mehr Gewinn und volle Auftragsbücher

Voith profitiert von Corona und Energiewende

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Frank Wiesner
Frank Wiesner (Foto: SWR, SWR -  Oliver Schmid)

Der Heidenheimer Maschinenbau-Konzern Voith hat trotz Corona bei Umsatz und Gewinn zugelegt. Das gab Voith am Donnerstag bekannt. Die Prognose ist gut, die Aufragsbücher sind voll.

Rund fünf Milliarden Euro kamen im vergangenen Geschäftsjahr an neuen Aufträgen herein, ein Viertel mehr als im Vorjahr. Knapp die Hälfte davon sind Bestellungen für Papiermaschinen. Einer der Gründe: Papiermangel, ausgelöst durch Bedarf an Kartonagen im zunehmenden Versandhandel während der Pandemie. Deshalb haben die Papierhersteller bei Voith weitere Maschinen eingekauft, um mehr Papier herstellen zu können.

Motor des Erfolgs von Voith: Papiermaschinen.  (Foto: SWR)
Motor des Erfolgs von Voith: Papiermaschinen. Hier eine Streichmaschine, etwa so groß wie eine Reihenhäuserzeile mit fünf Parteien. Mit bis zu 150 Stundenkilometer rast das Papier hier durch. Es wird beschichtet, so dass es sich z.B. als Verpackung für Tiefkühl-Spinat eignet.

Auftragsplus auch bei Schiffsantrieben

Auch Schiffsantriebe von Voith - insbesondere die Voith-Schneider Propeller sind weltweit stärker gefragt denn je. Dieser spezielle Schiffsantrieb von Voith macht auch große Schiffe sehr wendig und er ist sehr leistungsstark, so dass auch große Containerschiffe abgeschleppt werden können. Mit Blick auf den Schiffs-Stau im Suezkanal in diesem Jahr sagt Toralf Haag scherzend: "Wir haben die Weltwirtschaft wieder zum Laufen gebracht."

"Damit konnten wir unseren Beitrag leisten und die Ever Given sozusagen aus ihrem Lockdown befreien."

Damit wurde der Kanal wieder frei für den Schiffsverkehr. Toralf Haag und sein Team richten den Voith-Konzern stark nach den großen Themen der aktuellen Zeit aus, zum Beispiel: die Energiewende. Turbinen für Wasserkraftwerke werden in Heidenheim hergestellt. Und auch Pumpspeicherkraftwerke werden produziert. Das Prinzip: Wasser wird - wenn zu viel Strom in den Netzen ist - einen Berg hinauf gepumpt und oben als See gespeichert. Wenn Energie benötigt wird, wird das Wasser wieder den Berg hinuntergelassen und erzeugt dabei über ein Wasserkraftwerk Strom. Eine Technologie, die sehr gefragt ist. Doch Grüne Werte - werden bei Voith nicht nur verkauft - sondern auch selbst gelebt. Der Konzern ist nach eignen Angaben schon ab 2022 klimaneutral.

So sieht Toralf Haag den Voith Konzern mit rund 20.000 Mitarbeitern weltweit - knapp 4.000 davon in Heidenheim - sehr gut aufgestellt für die Zukunft. Die Auftragsbücher sind voll, die Produkte ausgerichtet auf die großen Trends. Ganz entspannt prognostiziert der Konzernchef, dass Voith gestärkt aus der Corona-Krise hervorgeht.

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