Das Gebäude des Batterieherstellers VARTA in Nördlingen.  Dunkle Wolken über dem Standort Nördlingen des Batterieherstellers VARTA. Der Konzern muss für seine Sanierung sparen. Unter anderem werden 800 Stellen abgebaut, 390 davon in Deutschland, auch am Stammsitz in Ellwangen.  (Foto: Tobias Hildebrandt)

Unternehmen will Kosten einsparen

Batteriehersteller VARTA streicht 390 Stellen in Ellwangen, Dischingen und Nördlingen

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Peter Köpple
Peter Köpple (Foto: SWR, SWR - Alexander Kluge)

Der Batteriehersteller VARTA wird noch in diesem Jahr 240 Arbeitsplätze in Deutschland abbauen, im kommenden Jahr weitere 150. Betroffen sind alle drei deutschen Standorte.

Der in der Krise steckende Batteriehersteller VARTA in Ellwangen (Ostalbkreis) hat 2022 mit einem herben Verlust abgeschlossen. Wie VARTA am Dienstag bekanntgab, sollen deshalb an allen drei deutschen Standorten - in Ellwangen, Dischingen (Kreis Heidenheim) und im bayerischen Nördlingen - Kürzungen erfolgen. Die Einsparungen im Personalbereich seien Teil eines Restrukturierungskonzeptes, das das Unternehmen im März beschlossen hatte. Am Dienstag wurde die Belegschaft in Nördlingen laut VARTA bei einer Betriebsversammlung informiert. Weitere Betriebsversammlungen sind am Donnerstag in Ellwangen und am Freitag in Dischingen vorgesehen.

Weltweit beschäftigt VARTA 4.700 Mitarbeitende. Das Sparprogramm sieht unternehmensweit sogar die Streichung von 800 Vollzeitstellen vor. Knapp die Hälfte davon werden Kündigungen sein. Die anderen Arbeitsverhältnisse werden laut VARTA durch Auslaufen von Verträgen, Fluktuation und Abbau an internationalen Standorten beendet.

Luftbild des Firmensitzes der VARTA AG in Ellwangen im Ostalbkreis. Auch am Stammsitz des Batterieherstellers VARTA in Ellwangen sollen Stellen abgebaut werden.  (Foto: Pressestelle, VARTA AG)
Auch am Stammsitz des Batterieherstellers VARTA in Ellwangen sollen Stellen abgebaut werden (Archivbild).

Voraussichtlich 200 Millionen Euro Defizit bei VARTA

VARTA wird am Freitag die Geschäftsbilanz für 2022 bekanntgeben, zwei Tage später als ursprünglich geplant. Laut einer Adhoc-Meldung wird man die Prognose zwar leicht übertreffen, wegen einer außerplanmäßigen Abschreibung das Jahr aber dennoch mit 200 Millionen Euro Verlust abschließen.

In den nächsten Tagen und Wochen werde es darum gehen, an welchem Standort wie viele Stellen gestrichen werden. Die Geschäftsleitung habe dazu bereits Gespräche mit den Betriebsräten begonnen, heißt es von VARTA. Ein Sprecher der IG Metall sagte indes dem SWR, mit der Gewerkschaft habe es noch keinen Austausch gegeben. Man werde noch mit der VARTA-Geschäftsführung verhandeln, so der Gewerkschafter.

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Vorstandssprecher Markus Hackstein erklärte: "Wir sind uns unserer Verantwortung gegenüber unseren Beschäftigten und der Region bewusst und nehmen diese sehr ernst." Man wolle versuchen, in Ellwangen, Dischingen und Nördlingen möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten.

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