Das Gericht ist davon überzeugt, dass sich der Mann der Körperverletzung mit Todesfolge schuldig gemacht hat. Der 24-Jährige hat demnach den drei Jahre alten Sohn seiner damaligen Lebensgefährtin im Oktober 2019 durch Schläge getötet. "Sie haben den Jungen umgebracht," sagte der Richter kurz nach der Urteilsverkündung. Er habe dem Verfahren mit einer "Gefühlskälte" beigewohnt. Eine Reue habe man nicht beobachten können.
Fakten sprechen für massive Gewalt gegen den Dreijährigen
Die Fakten aus dem Gutachten der Rechtsmedizin sprechen für massive Gewalt gegen das Kind. Die Erklärung des Anklagten, er sei gestolpert und auf das Kind gestürzt, kam erst spät während des Prozesses. Er habe einen solchen Unfall weder vor den Notärzten erwähnt, noch später im Gespräch mit seiner Mutter oder der Kindsmutter. Als der 24-Jährige die Erklärung im Prozess abgab, war schon lange darüber diskutiert worden, wie solche Verletzungen entstanden sein könnten.
Ein Versuch des Angeklagten, die Schuld auf die ehemalige Lebensgefährtin abzuwälzen, habe ihm darüber hinaus eher geschadet, so der Richter, da dadurch im Prozess noch einmal wertvolle Zeit verloren ging.
Verteidigung geht in Revision
Die Verteidigung hatte Freispruch gefordert. Nach dem Urteil erklärte einer der Anwälte, man wolle fristgerecht Revision einlegen und dann die Urteilsbegründung abwarten. Er sehe sowohl die Höhe der Strafe kritisch als auch den Punkt, dass das Gericht seinem Mandanten das lange Schweigen im Prozess zur Last legt.