Die Polizei hat nach gut drei Monaten ein von Klimaaktivistinnen und -aktivisten besetztes Waldstück nahe der Universitätsklinik Ulm geräumt. Der Einsatz sei seit Montag 14 Uhr beendet, teilte ein Polizeisprecher mit. In Kürze sollen auf dem Gelände die ersten Bäume gefällt werden.
Für den geplanten Bau eines provisorischen Bettenhauses müssen laut Uniklinik fünf Eichen gefällt werden, darunter zwei, die "als nicht verkehrssicher" galten. Außerdem werden verschiedene kleinere Laubbäume entfernt. Die Sägearbeiten sollen am Mittwoch abgeschlossen sein.
Im Frühjahr soll dann mit dem Bau des umstrittenen fünfstöckigen Gebäudes begonnen werden. Dort sollen laut Uniklinik übergangsweise Krebspatientinnen und -patienten untergebracht werden sowie die dazugehörige Tumorforschung. Für die gefällten Bäume will das Universitätsklinikum eine Ausgleichsfläche von 2.750 Quadratmeter bepflanzen.
Baumbesetzung an der Uniklinik seit Oktober
Seit Oktober protestieren Klimaaktivisten gegen den geplanten Bau eines provisorischen Bettenhauses für die Uniklinik. Es ist bereits die zweite Aktion: Schon im vergangenen Winter hatten die Klimaaktivisten die 150 Jahre alten Bäume in dem kleinen Forst besetzt, um eine Rodung zu verhindern.
Erste Besetzung gab es vor einem Jahr
Ende Februar vergangenen Jahres wurde die Besetzung beendet, die Aktivisten sprachen von einem Erfolg. Man habe die Rodung verhindert, die ab März nur mit einer Sondergenehmigung möglich wäre. In den vergangenen Tagen hatten sich nach Angaben der Aktivisten die Zeichen gemehrt, dass nun eine Räumung anstehe.
Polizei setzt Hebebühne bei der Räumung ein
Da die beiden Besetzer ihre Baumhäuser aber nicht freiwillig verließen, hatte die Polizei noch am Montagvormittag damit begonnen, die Räumung vorzubereiten. Die Einsatzkräfte hatten unter anderem eine Hebebühne eingesetzt, um sich den Baumhäusern zu nähern.
Die Aktivisten selbst klebten sich teilweise an den Baumhäusern fest. Am frühen Montagnachmittag ist der Letzte laut Polizei vom Baum gebracht worden. Die Räumung zu diesem Zeitpunkt ist einer Polizeisprecherin zufolge zusammen mit der Universitätsklinik Ulm festgelegt worden.