Stadt vom Vorgehen des Landes enttäuscht

Ulmer Weihnachtsmarkt ist beendet - Waren teilweise online zu kaufen

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Der Ulmer Weihnachtsmarkt ist seit Freitag aufgrund der neuen Corona-Regeln des Landes vorzeitig geschlossen worden. Die Stadt fordert Hilfen für die Händler und verweist auf die Online-Shops.

Weihnachtsmarkt (Foto: SWR, Rainer Schlenz)
Das nackte Gerippe eines Verkaufsstandes. "Es hilft ja nix", so der knappe Kommentar der Standbetreiber. Bild in Detailansicht öffnen
Gelber Sack statt Tüten mit gebrannten Mandeln. Die Standbetreiber geben sich wortkarg. Der Frust sitzt tief. Bild in Detailansicht öffnen
Der schnarrende Klang des Akkuschraubers schallt derzeit vom Münsterplatz. Adventliche Klänge gibt es nun nur im benachbarten Ulmer Münster - und auch das nur im Rahmen von Gottesdiensten. Bild in Detailansicht öffnen
Akute Schieflage auf dem Ulmer Weihnachtsmarkt: Die Anhänger werden zum Abtransport befüllt. Da dreht sich nichts mehr - auch das Karussell nicht. Bild in Detailansicht öffnen
Kein Lichtlein funkelt mehr. Die Deko hat ausgedient für diese Saison. Bild in Detailansicht öffnen
Tote Hose statt "Mega Sale". An Umsätze ist nicht mehr zu denken. Ulms Oberbürgermeister Gunter Czisch kommentierte: "Auch wenn es die Coronalage erforderlich macht, Weihnachtsmärkte jetzt zu schließen, muss doch verhindert werden, dass die Beschicker unverschuldet in wirtschaftliche Existenznot geraten." Bild in Detailansicht öffnen
Reges Treiben, aber ohne Glühwein. Kleintransporter mit Anhängern auf dem Rest des Ulmer Weihnachtsmarktes. Bild in Detailansicht öffnen
Last Exit Weihnachtsmarkt: Am kommenden Wochenende soll auf dem Münsterplatz wieder ganz regulär der Markt stattfinden. Bild in Detailansicht öffnen

"Ulmer Weihnachtsmarkt endet heute" - mit dieser Zeile kündigte die Stadtverwaltung in einer Mitteilung am Freitag das Ende des Budenzaubers noch am selben Tag an. Grund war die neue Corona-Verordnung des Landes, die am Samstag in Kraft trat und Weihnachtsmärkte verbietet.

Die letzten Besucher für dieses Jahr: Der Ulmer Weihnachtsmarkt schließt Freitagabend. (Foto: SWR, Christian Hammer)
Am letzten Öffnungstag gab es nochmal lange Schlangen an den Eingängen zum Ulmer Weihnachtsmarkt

"Wir können nicht mehr anders - auch im Sinne unserer Beschicker."

Er sei nach wie vor davon überzeugt, dass das Konzept des Weihnachtsmarktes mit der 2G-Plus-Regel sicher war, so Ulms Oberbürgermeister Gunter Czisch (CDU). Man sei vom Vorgehen des Landes enttäuscht. Mit dem Abbau des Marktes wurde noch am Freitagabend begonnen. Spätestens in einer Woche soll auf dem Ulmer Münsterplatz wieder regulär der Wochenmarkt stattfinden können.

"Auch wenn es die Coronalage erforderlich macht, Weihnachtsmärkte jetzt zu schließen, muss doch verhindert werden, dass die Beschicker unverschuldet in wirtschaftliche Existenznot geraten."

Für die 110 betroffenen Weihnachtsmarktbeschicker forderte der Ulmer OB Hilfen vom Land. Die Stadt selber wolle ihnen anteilig die Standmiete erlassen. Die Marktbetreiber reagieren mit Unverständnis und Frust auf die Entscheidung. Es sei unverständlich, so eine Betreiberin, weil ab Samstag auch die 2G-Plus-Regel in der Gastronomie gelte, im Innenraum. Der Weihnachtsmarkt sei draußen, sie verstehe den Beschluss nicht.

Außerdem wird nun, ähnlich wie in Schwäbisch Gmünd, nach einer Möglichkeit gesucht, dass die Händler vorübergehend in leer stehenden Ladengeschäften ihre Weihnachtswaren verkaufen können. Die Weihnachtsmarktbuden im Bereich der Innenstadt zu verteilen, halte er nicht für sinnvoll, so Marktchef Eilts. Dafür kämen auch höchstens zehn Flächen in Frage. Viele Waren können aber auch online bestellt werden. Auf der Homepage des Ulmer Weihnachtsmarktes sind jetzt die Beschicker zu finden, die auch Online-Shops haben.

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SWR