Ein Unternehmen aus Ulm testet, ob sich auf dem Mond Gebäude errichten lassen mit Materialien, die es dort vor Ort gibt. Entsprechende Materialprüfungen laufen bereits.
Mondstaub als Grundmaterial im 3-D-Drucker?
Bei der Ulmer Firma ZwickRoell bringt ein Prüfgerät eine bräunliche Materialprobe zum Bersten. Hier wird für ein österreichisches Unternehmen getestet, ob Mondstaub als Grundmaterial für einen 3D-Drucker taugen könnte. Sollte das funktionieren, könnten möglicherweise im nächsten Jahrzehnt Gebäude für eine Mondbasis gebaut werden.
Dass für den Bau einer Mondbasis auch Materialien vom Mond verwendet werden, sei wichtig, erklärt der Sachgebietsleiter des Projekts bei ZwickRoell, Tobias Ebner. Denn der Transport von Rohstoffen auf den Mond wäre viel zu teuer.
Die ersten Testergebnisse sehen laut Tobias Ebner vielversprechend aus. Die Chancen stehen gut, dass auch durch die Arbeit der Ulmer Firma ZwickRoell in naher Zukunft Gebäude auf dem Mond entstehen könnten.
Grund für die Tests: Raumfahrtprojekt „Artemis“
Grund für die Tests ist das Raumfahrtprojekt "Artemis" der US-Weltraumbehörde NASA. Denn erstmals seit den 70er-Jahren sollen wieder Menschen auf den Mond gebracht werden. Mit daran beteiligt sind weitere internationale Weltraumorganisationen. Darunter auch die European Space Agency, kurz ESA.
Langfristiges Ziel ist es, einen längeren Aufenthalt auf dem Mond zu ermöglichen. Dazu wäre aber eine Mondbasis nötig. Sie könnte Forschungsbasis sein, aber auch Zwischenstopp für künftige lange Reisen zum Mars.
Kein echter Mondstaub für die Tests
Getestet wird bei dem Ulmer Werkstoffprüfer jedoch nicht mit Mondstaub, obwohl es auf der Erde rund 400 Kilogramm echtes Mondgestein gibt. Denn dieses Material hat seine chemische Reaktivität verloren, unter anderem wegen der Feuchtigkeit und den Temperaturen auf der Erde.
Alternativ experimentieren die Beteiligten mit keramischen Werkstoffen, die ähnliche Eigenschaften wie Mondstaub haben sollen. Für Sachgebietsleiter Ebner haben diese Materialien dennoch ihren Reiz: