Bei der Sparkasse Ulm gibt es mehr als 159.000 Girokonten, und fast alle, die dort ein Girokonto haben, haben auch ein Sparbuch, so Kundenberater Marc Schmidt.
Sparbuch als Notgroschen
Sparen im herkömmlichen Sinne sei auch in der aktuellen Situation mit Energiekrise und Inflation ein Thema, erklärt Schmidt. Für einen Teil der Kundschaft sei das Sparbuch eine Art Notgroschen, auf den man schnell Zugriff habe.
"Den Menschen gibt es Sicherheit, zu wissen, dass sie auch Unvorhergesehenes begleichen können, beispielsweise wenn mal die Waschmaschine kaputt geht oder die Nebenkosten-Abrechnung kommt."
Ältere Menschen haben mehr Sinn fürs Sparen, so die Erfahrung des Kundenberaters. Doch es sei auch für junge Menschen mit Blick auf die Altersvorsorge sinnvoll, Geld auf die Seite zu legen.
Zudem sei gerade im Ländle der Wunsch nach einer eigenen Immobilie bei vielen vorhanden. Auch angesichts höherer Zinsen bei der Immobilienfinanzierung sei es da für junge Kundinnen und Kunden ratsam, frühzeitig zu sparen.
Klassisches Sparbuch als sicherheitsorientiertes Sparen
Geldanlage ausschließlich per Sparbuch, das sieht Finanzexpertin Petra Locher von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg skeptisch. Sie bezeichnet Sparen mit dem klassischen Sparbuch als sicherheitsorientiertes Sparen.
"Hier waren ja schon immer die Erträge sehr niedrig. Auf der anderen Seite hat man natürlich auch keine Risiken."
Für die Geldanlage rät auch Petra Locher zu einem Mix. Gerade in Krisen und bei steigender Inflation sollte man darauf achten, nicht nur in Sparformen wie das Sparbuchtagesgeld oder in Festgeld anzulegen, sondern auch andere Produkte ins Portfolio aufzunehmen.