Einer der Bewerber ums Amt des Bischofs: Ulm Dekan Ernst-Wilhelm Gohl (Archivbild) (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa/Evangelische Landeskirche in Württemberg)

Dekan Gohl erhielt nach einer Impfaktion im Ulmer Münster Drohungen

Landesbischof July stellt sich hinter Impfaktionen in Kirchen

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Nach einer Impfaktion im Ulmer Münster hat Dekan Gohl Drohungen erhalten. Dutzende Pfarrerinnen und Pfarrer solidarisierten sich nun mit ihm. Auch Landesbischof July meldet sich zu Wort.

Der Bischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Frank Otfried July, hat sich vor Kirchengemeinden gestellt, die in ihren Gotteshäusern Impfungen durchführen. Angebote dieser Art hätten seine volle Unterstützung, teilte July auf der Internetseite seiner Landeskirche mit. Die "unerträglichen Angriffe auf Verantwortliche dieser Aktionen" weise er zurück.

Pfarrerinnen und Pfarrer solidarisierten sich mit Ulmer Dekan Gohl

Zunächst hatten sich Im evangelischen Kirchenbezirk Ulm sich 36 Pfarrerinnen und Pfarrer mit ihrem Dekan Ernst-Wilhelm Gohl solidarisiert. In einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung verurteilen sie die zumeist anonymen Drohbriefe, die bei Gohl eingingen. Gohl hatte Attacken per Post und E-Mail erhalten, nachdem er eine offene Impfaktion im Ulmer Münster initiiert hatte.

Menschen stehen an einer Seitenkapelle des Ulmer Münsters für eine Corona-Impfung an (Foto: SWR, Hannah Schulze)
Bei der große Impfaktion im Ulmer Münster ließen sich Ende Dezember hunderte Menschen gegen das Coronavirus. Im Nachgang zu dieser Aktion erhielt Dekan Gohl Drohungen.

Kirchenvertreter verurteilen Versuche, Gohl in Misskredit zu bringen

Die Unterzeichner der Erklärung nehmen den Dekan in Schutz. Man schätze seine Tatkraft, seine Entschlussfreudigkeit und Empathie. Die Versuche, Gohl in Misskredit zu bringen, seien zu verurteilen. Der Dekan hatte einen besonders markanten Brief auf Facebook veröffentlicht. Die Verfasser werfen ihm Respektlosigkeit und schlechte Amtsführung vor und behaupten, sie würden ihn "beobachten". Falls Gohl sich nicht ändere, würden die "gesammelten Unterlagen an die Presse weitergereicht", heißt es in dem Schreiben, das mit "Christen für Menschen am Münster" unterzeichnet ist.

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SWR