Seit der Impfaktion sind knapp ein Dutzend vorwiegend anonymer Briefe eingegangen, berichtet Dekan Gohl. Darin werde das Impfen allgemein kritisiert, und wie die Kirche dazu komme, zu impfen. Aber es gehe auch um "Genderwahn" und Kritik an der Seebrücke, die Themen seien bunt gemischt, so Gohl.
Der jüngste Brief allerdings greift den Dekan selbst an. Ernst-Wilhelm Gohl zeigt in einem Foto das Schreiben, in dem unbekannte Verfasser ihm eine schlechte Amtsführung vorwerfen und behaupten, sie würden ihn beobachten.

Es geht in dem Schreiben um den Umgang des Dekans mit "Bediensteten". Auch die anstehende Bischofswahl, für die Gohl als Kandidat antritt, wird erwähnt. Die anonymen Verfasser drohen mit "gesammelten Unterlagen", die man veröffentlichen wolle, sollte sich Gohl nicht "ändern".
Ein kircheninterner Kritiker? Davon geht der Betroffene nicht aus. Die Adresse, an die der Brief ging, war falsch. Und auch andere Details zeigen, dass es niemand sein könne, der sich mit internen Verfahren der Kirche auskenne.
Veröffentlichung des Brief soll ein Zeichen setzen
Kritische Nachfrage an der Impfaktion habe es von Gemeindemitgliedern durchaus gegeben. Diese Diskussionen habe er gern geführt, nicht unbedingt, um zu überzeugen, aber um seine Argumente zu nennen, so Gohl. Es gehe in den anonymen Briefen aber nicht um Sachthemen, über die man sich unterhält, sondern allein darum, eine Person in Misskredit zu bringen. Dieser Stil hat auf allen Ebenen zugenommen, so Gohl. Deshalb habe er sich erneut für eine Veröffentlichung entschieden.
"Leute, die meinen, sie könnten einen damit einschüchtern, müssen wissen: Mit anonymen Schreiben, mit anonymen Drohungen, die völlig haltlos sind, hat man keine Chance."
Drohschreiben und Beschimpfungen gab es schon bei anderen Themen
Bereits in der Vergangenheit ist Gohl in anonymen Schreiben heftig beschimpft worden. Zwei dieser Schreiben hat der Dekan seinerzeit ebenfalls auf Facebook veröffentlicht.