Banner zum Konflikt in der Ukraine (Foto: dpa Bildfunk, Boris Roessler)

Russland-Ukraine-Krieg

Gmünder Friedensaktivist: Wieso Demos für den Frieden in der Ukraine wichtig sind

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INTERVIEW
Anita Schlesak
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Sarah Umla
Sarah Umla (Foto: SWR)

Immer mehr Städte und Kirchen setzen ein Zeichen für die Solidarität mit der Ukraine. Aktivist Wolfgang Schlupp-Hauck aus Schwäbisch Gmünd demonstriert schon lange für den Frieden. Wieso Proteste wichtig sind, erklärt er im SWR-Interview.

SWR: Herr Schlupp-Hauck, hat die Friedensbewegung, die gerade rund um Gmünd so stark war, kläglich versagt?

Wolfgang-Schlupp-Hauck: Das würde ich jetzt nicht sagen. Unser Einfluss, den wir als Friedensbewegung haben, der gilt zunächst unserer Regierung. Was wir machen, das haben wir in den 1980er-Jahren damals in der Sowjetunion erfahren, wird sicher auch in Russland beachtet. Aber ich denke, in der jetzigen Situation ist die Kriegsmaschinerie so weit angelaufen, dass es momentan keinen Einfluss hat, ob wir zu hundert in Aalen oder zu tausend in Berlin sind. Doch auch für die lange Wirkung ist es wichtig, dass sich die Friedensbewegung zeigt - und zwar in zwei Richtungen: zum einen in Solidarität mit den Menschen, die unter dem Krieg leiden, und zum anderen aber auch, dass sie anmahnt, dass für zukünftige Planung nicht allein die militärische Logik gilt.

Es gibt Slogans von der Friedensbewegung, die sich so eingebrannt haben: Frieden schaffen ohne Waffen und Schwerter zu Pflugscharen. Ist das alles Illusion?

Es ist zunächst mal eine Utopie. Ein anderer Slogan war auch: Entweder wir schaffen die Bombe ab, oder die Bombe schafft uns ab. Das ist auch jetzt wieder wahnsinnig aktuell. Wir haben den Putin, der vor seinem Einmarsch durch einen Atomwaffen-Manöver praktisch mit den Atomwaffen gedroht hat. Wir haben die Nato, die atomwaffenfähige Bomber jetzt nach Europa verlegt hat. Wir haben in den 1980er-Jahren immer gewarnt vor dem Atomkrieg. Deswegen ist es das Ziel für eine langfristige Friedensordnung, die Atomwaffen abzuschaffen, denke ich.

Schauen wir auf die deutsche Politik. Gibt es eine Mitverantwortung Deutschlands an der Eskalation im Ukraine-Krieg?

Ich glaube, in den 1990 Jahren ist das Zeitfenster für Abrüstung nicht intensiv genug genutzt worden. Man hat als Nato Versprechen gegeben, sich nicht in den Osten auszuweiten. Das hat man nie fixiert. Da wäre sicher mehr an europäischer Friedensordnung zu fixieren gewesen als man gemacht hat. Zum Beispiel auch auf die russische Forderung einzugehen, dass taktische Atomwaffen aus Europa wie jetzt die Atombomben, die immer noch bei uns in Büchel lagern, abzuziehen. Da, denke ich, sind Versäumnisse. Aber in der aktuellen Situation sehe ich tatsächlich: Die Aggression, die Gewalt geht vom russischen Präsidenten aus. Das ist erschreckend.

Sehen Sie noch eine Chance für einen Ausweg aus dem Ukraine-Krieg?

Langfristig hoffe ich, dass ein Weg gefunden wird, eine diplomatisch erarbeitete, stabilere Friedensordnung zu schaffen. Denn ich bleibe bei dem Satz: Entweder wir schaffen die Bombe ab, oder die Bombe schafft uns ab.

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