In der Hand eines kleinen Mädchens sitzt eine Vogelspinne in Schwäbisch Gmünd (Foto: SWR)

Die Angst vor den Achtbeinern

Ausstellung in Schwäbisch Gmünd: Mit Konfrontation gegen Spinnenphobie

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Sarah Umla
Sarah Umla (Foto: SWR)
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Hannah Schulze
Hannah Schulze (Foto: SWR)
Kristina Priebe
Kristina Priebe (Foto: SWR)

Wer Angst vor Spinnen hat, konnte am Wochenende bei einer Ausstellung in Schwäbisch Gmünd (Ostalbkreis) eine kleine Mutprobe bestehen: Die Achtbeiner anschauen und sogar anfassen.

Kevin Hübel aus Waldstetten (Ostalbkreis) ist einer von vielen Mutigen, die am Wochenende ins Congresszentrum Stadtgarten nach Gmünd gekommen sind. Terrarium an Terrarium reiht sich dort aneinander. In ihnen: 500 Spinnen, Käfer, Tausendfüßler und Skorpione - teils lebendig, teils präpariert. Dabei hätte Hübel lieber auf das Zusammentreffen verzichtet: "Ich habe echt Angst davor", sagt er.

Angstobjekt vieler Besucherinnen und Besucher in Gmünd: Eine Vogelspinne. (Foto: SWR)
Angstobjekt vieler Besucherinnen und Besucher in Gmünd: Eine Vogelspinne.

So läuft die Annäherung mit den Spinnen ab

Frau und Tochter wollten unbedingt hin. "Meine Frau mag es sehr gerne. Sie will auch nachher mal die Vogelspinne in der Hand halten, aber ich habe ziemliche Angst davor", erzählt er. Für Menschen wie ihn ist die Ausstellung in Gmünd gedacht: Um Ängste abzubauen und etwas über die Tiere zu lernen, sagt Organisator Giovanno Neigert: "In erster Linie räumen wir mit Vorurteilen auf und beantworten alle Fragen."

Bei der Konfrontation werde zunächst eine Exuvie genutzt. Das ist die bei der Häutung abgestreifte Haut der Vogelspinne. Besucherinnen und Besucher können diese anfassen, auf der Hand halten und dann geht es lebendig weiter.

Spinnenausstellung in Gmünd: Kind hält Spinne in der Hand (Foto: SWR)
Ganz schön mutig: Die zweijährige Leonie hält eine Vogelspinne

"Dann holen wir eine kleine Vogelspinne aus dem Terrarium, lassen sie auf dem Tisch krabbeln. Das geht dann meistens Schritt für Schritt bis zum Auf-die-Hand-Nehmen der Vogelspinne."

Vor allem Familien mit Kindern sind auf der Ausstellung unterwegs. Die Kleinen haben weniger Berührungsängste als die Erwachsenen. Das gilt auch für Kevin Hübel und seine zweijährige Tochter Leonie. "Für sie ist das ein Erlebnis, für mich eher ein Ekelfaktor", sagt er. Er hält seine Hand unter die Hände der Tochter, als diese den Achtbeiner hält. "Das ist für mich eine Hausnummer zu groß", ist sein Urteil. Zum Spinnenfan konnte er trotz Ausstellung nämlich nicht werden.

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