Ein Arzt hält in einer Hausarztpraxis einen Tupfer mit dem ein Abstrich für einen Coronatest gemacht wird. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Karl-Josef Hildenbrand)

Kritik an 3G-Regel

Ehinger Arzt fordert Corona-Testpflicht für Geimpfte

STAND
ONLINEFASSUNG
Sarah Umla
AUTOR/IN
Catharina Straß

Der Pandemiebeauftragte der kassenärztlichen Vereinigung im Alb-Donau-Kreis fordert, dass Geimpfte auf das Coronavirus getestet werden. Auch sie könnten das Virus übertragen.

Die Testpflicht soll laut dem Ehinger Arzt Andreas Rost insbesondere bei Veranstaltungen in Innenräumen oder der Rückkehr aus dem Ausland gelten. "Für spezielle Risikobereiche finde ich Tests für alle Gruppen - nicht nur für Nicht-Geimpfte - den konsequenteren Ansatz", sagt Rost.

Mit der aktuellen Regelung werde der Impfdruck auf die Nicht-Geimpften erhöht. Dabei ist nach Ansicht des Pandemiebeauftragten ein Coronatest eigentlich ein sichereres Bild der Infektionslage.

"Es läuft in die Richtung, dass die Geimpften sich wie die ungefährlichen Könige fühlen sollen."

Es gebe immer häufiger sogenannte Impfdurchbrüche. "Personen, die vollständig geimpft waren oder sind, haben sich trotzdem nachweislich infiziert und hohe Viruslasten entwickelt", erläutert Rost. Eine hohe Viruslast berge das Risiko, andere Menschen - vor allem Nicht-Geimpfte - anzustecken.

Impfdurchbrüche Können infizierte Geimpfte andere mit Covid-19 anstecken?

Wie kann es sein, dass auch Geimpfte noch an Corona erkranken? Und wenn sie infiziert sind... Können sie andere anstecken? Die neuen Corona-Varianten werfen alte Fragen wieder auf.

Bei Passanten in Ulm stößt der Vorstoß von Rost auf Unmut. "Ich lasse mich impfen, um eigentlich überall hin zu können", sagt eine Frau in der Fußgängerzone. Andere finden zumindest für Urlaubsrückkehrer eine Testpflicht richtig. "Gerade aus Risikogebieten oder Variantengebieten finde ich das eine gute Idee", meint ein junger Mann. Ein anderer stimmt ihm zu, wer jetzt drei Wochen Urlaub hatte, habe nun auch Zeit, sich testen zu lassen.

Neu-Ulmer Testzentrum: Geimpfte lassen sich kaum testen

Im Moment nehmen in den Testzentren in der Region zwar Coronatests wieder zu, Geimpfte lassen sich jedoch kaum testen. Das bestätigt auch Senay Basak. Sie betreibt ein Testzentrum in Neu-Ulm. "Nur diejenigen lassen sich testen, die das auch müssen", sagt sie und das seien vor allem Reisende oder eben nicht vollständig Geimpfte.

Mehr zum Thema

Ulm, Schwäbisch Gmünd, Heidenheim, Aalen, Neu-Ulm

Das Coronavirus und die Folgen für die Region Ulm und Ostwürttemberg Live-Blog zum Coronavirus: Das sind die aktuellen 7-Tage-Inzidenzwerte in der Region

Welche Auswirkungen hat das Coronavirus auf den Alltag rund um Ulm, Neu-Ulm, Heidenheim, Aalen und Schwäbisch Gmünd? In unserem Live-Blog fassen wir die neuesten Entwicklungen zusammen.  

Stuttgart

Hoffnung für Studierende Trotz Corona: Präsenzangebot an Hochschulen in BW bald der Normalfall?

An Unis und Hochschulen in Baden-Württemberg gibt es im Wintersemester wieder Vorlesungen in Präsenz, so Wissenschaftsministerin Bauer im SWR. Die 3G-Regel könnte hierbei eine wichtige Rolle spielen.

Baden-Württemberg

3G-Regel statt Inzidenz im Alltag Neue Corona-Verordnung: Das gilt aktuell in Baden-Württemberg

Seit dem 16. August bestimmt nicht mehr die Inzidenz den Alltag in Baden-Württemberg - sondern die 3G-Regel. Für Ungeimpfte bedeutet das eine Testpflicht in vielen Bereichen. Die neue Verordnung im Überblick.

Stuttgart

Schnell testen für den Restaurant-Besuch Corona-Tests für die Freizeit: Bald Engpässe mangels Teststationen?

Wer nicht geimpft oder genesen ist, benötigt häufig einen Corona-Test. Wer in Clubs feiern will, benötigt sogar einen PCR-Test. So ist ein Wochenende mit viel Planung verbunden.

STAND
ONLINEFASSUNG
Sarah Umla
AUTOR/IN
Catharina Straß