Da muss man erstmal durchsteigen: Der Rechberg ist von der Höhe her ein besserer Hügel. Und Hügel heißt auf englisch "Hill". Wenn man also den Namen des berühmten Italo-Western-Stars Terence Hill auf deutsch übersetzt, heißt er "Terence Hügel". Also lasst uns doch den Rechberg in Terence Hill umbenennen, dachte sich ein junger Mann aus Schwäbisch Gmünd, der anonym bleiben möchte. Er startete eine Online-Petition. Rund 200 Menschen haben sie bis Ende Februar unterschrieben.

Der Grund für die nicht ganz ernst gemeinte Petition: späte Rache dafür, dass der 2013 eröffnete Tunnel unter der Stadt Schwäbisch Gmünd nicht Bud-Spencer-Tunnel heißt. Die Stadt hatte damals eine Online-Umfrage gestartet, um herauszufinden, welcher Name den Menschen am besten gefallen würde. Zehntausende Menschen bekamen das mit und stimmten für "Bud-Spencer-Tunnel". Das war der Stadt Schwäbisch Gmünd dann doch zu unkonventionell und sie entschied sich für "Einhorn-Tunnel". Fans von Terence Hill und Bud Spencer waren brüskiert. Gut zehn Jahre später gibt es deshalb die Retour-Kutsche.
Natürlich ist das Ansinnen des Initiators der Petition Ulk und Schabernack. Das weiß auch die Stadt Schwäbisch Gmünd. Dementsprechend beantwortet der Pressesprecher der Stadt die "Vorwürfe" der Italo-Western-Fans mit einer großen Portion Augenzwinkern.
"Das ist natürlich ein schwerer Vorwurf. Der wiegt mindestens so schwer wie eine Ohrfeige von Bud Spencer. Man hat in Corona-Zeiten ein bisschen den Humor hinten angestellt. Den müssen wir wieder zurückgewinnen. Die ganze Geschichte ist ziemlich witzig und lustig. Uns begeistert es im Rathaus auch und mich selber als Bud-Spencer-Fan umso mehr."

In den Orten rund um den Rechberg hält sich die Begeisterung für die Petition in Grenzen. Beispielhaft ein paar Aussagen: "Halt ich nix davon", "find ich doof", oder: "der Rechberg ist einer der drei Kaiserberge und das soll er auch bleiben." Gut also, dass die Petition nicht die geringste Aussicht auf Erfolg hat. Sollte sie auch nie haben, sagt der Urheber.

"Mir ist es mit der Sache überhaupt nicht ernst. Wir leben in schwierigen Zeiten. Es ist für uns alle vielleicht ein bisschen witzig, wenn einer mit einem blöden Vorschlag um die Ecke kommt. Es tut mir leid, dass sich die Stadt intensiv mit dem Thema beschäftigen musste."