110, 112, 116117 - wann wähle ich welche Nummer? (Foto: IMAGO, IMAGO / Fotostand)

Zum Tag des Notrufs

Polizei und Rettungsleitstelle Ulm erklären: Wann 110 und wann 112 wählen?

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Volker Wüst
Volker Wüst (Foto: SWR, SWR - Alexander Kluge)

Der 11. Februar ist der "Internationale Tag des Notrufs 112". Kann man sich gut merken: 11.2. passt zu 112. Außerdem gibt es die Rufnummern 110 und 116117. Doch wann wähle ich welche?

Es ist tatsächlich gar nicht so einfach, bei einem Notfall die richtige Nummer zu wählen. Das kennt auch Thomas Bebenroth von der Polizeidirektion Ulm. Er vermutet, dass rund zehn bis zwanzig Prozent der Notrufe "falsch gewählt" sind.

Die Rettungsleistelle in Ulm (Foto: SWR, Walter Notz)
Mehr als 330.000 Notrufe gingen im vergangenen Jahr in der Ulmer Leitstelle ein.

Mehr als 330.000 Notrufe gingen 2021 allein an der Leitstelle der Stadt Ulm ein. Die falsche Nummer zu wählen, sei aber kein Problem, sagen Polizei und Feuerwehr in Ulm. Man sei technisch gut vernetzt, so dass Anrufe sehr schnell an die richtige Stelle vermittelt würden und es nur zu einer sehr kurzen Verzögerung komme.

In diesen Fällen: 112

"Wenn es brennt oder ein schwerer Unfall passiert ist, wenn Sie lebensbedrohlich erkrankt oder verletzt sind oder jemanden entsprechend auffinden - dann sollten Sie die 112 rufen.

Aber welche Notrufnummer ist wann die richtige? Eine kleine Hilfestellung von Christoph Lübbe, dem stellvertretenden Leiter der Rettungsleitstelle Ulm: "Wenn es brennt oder ein schwerer Unfall passiert ist, wenn Sie lebensbedrohlich erkrankt oder verletzt sind oder jemanden entsprechend auffinden - dann sollten Sie die 112 rufen.

In diesen Fällen: 110

"Verkehrsunfälle, Einbrüche oder sonstige Straftaten: Da sind Sie bei der 110 richtig."

Bei nicht medizinischen Notfällen dagegen, beispielsweise Verkehrsunfällen, Einbrüchen oder sonstigen Straftaten, sei man bei der 110 richtig, erklärt Thomas Bebenroth von der Polizei Ulm.

In diesen Fällen: 116117

Die Nummer 116117 ist dagegen für Patientinnen und Patienten gedacht, die nicht lebensbedrohlich erkrankt sind, aber mit ihren Beschwerden auch nicht bis zur nächsten Sprechstunde warten können.

Notrufe werden nach gleichem Schema aufgenommen

Zurück in der Rettungsleitstelle Ulm bei Christoph Lübbe, wo Anrufe stets auf die gleiche Weise angenommen werden. Zunächst werde der Ort abgefragt: "Sollte das Gespräch abreißen, wissen wir zumindest, wo ein Notfall passiert ist", sagt Lübbe.

Beim Notruf per Handy bekommt die Rettungsleitzentrale inzwischen sogar den genauen Standort des Anrufenden übermittelt. Ein Umstand, der den Rettungsteams bei ihrer Arbeit hilft. Denn nicht immer wissen die Anrufenden "auf den Quadratmeter genau, wo sie sind", weder bei Freizeitunfällen noch bei Unfällen auf den Autobahnen A7 oder A8.

Bei Neuwagen ist inzwischen das automatische Notrufsystem "eCall" gesetzlich vorgeschrieben. (Archivbild) (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance / dpa | Julian Stratenschulte)
Bei Neuwagen ist inzwischen das automatische Notrufsystem "eCall" gesetzlich vorgeschrieben. (Archivbild)

Autos melden Notruf per eCall automatisch

Und noch jemand meldet sich in Notlagen seit einigen Jahren bei den Rettungsleitstellen: Autos. Genauer gesagt ist das der inzwischen bei Neuwagen gesetzlich vorgeschriebene "eCall", ein automatisches Notrufsystem. "Der Notruf wird automatisch zu uns geleitet, und wir können mit den Insassen des Fahrzeuges sprechen." Die Rettungsleitstelle erfährt auf diesem Weg auch, wie viele Insassen sich im Fahrzeug befinden und ob Airbags ausgelöst wurden.

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