Vier der Bewerberinnen und Bewerber sind laut Oberbürgermeister Dieter Henle (parteilos) in der engeren Auswahl. Zwei von ihnen aus der erweiterten Region werden zurzeit bereits genauer unter die Lupe genommen und das nicht nur in Gesprächen. "Wir werden die Metzgerinnen und Metzger auf Herz und Nieren prüfen", scherzt der Rathauschef. Die Qualität der künftigen Metzgerei soll etwa anhand von Verkostungen kontrolliert werden.
Bis Ende des Jahres soll klar sein, wer Giengens "Supermetzger" oder "Supermetzgerin" wird. Viele Männer, aber auch einige Frauen sind unter den Bewerbern. Henle schätzt, dass die neue Metzgerei bereits in gut anderthalb Jahren öffnen wird. Ein bisschen warten müssen die Giengener also noch. Denn das Gebäude, in das unter anderem die neue Metzgerei einziehen soll, muss erst noch gebaut werden.

Laut Henle wird kommende Woche die Baugenehmigung erteilt. Noch in diesem Jahr soll dann der Bau starten. "Wenn alles gut geht, könnte die Metzgerei im Jahr 2023 öffnen", sagt Henle. Rund fünf bis sechs Millionen Euro wird der Neubau voraussichtlich kosten. Insgesamt entstehe "ein schönes Stadthaus als Entrée in die Marktstraße".
Bundesweite Aufmerksamkeit für Internetaktion
Die ungewöhnliche Suchaktion in Internet hatte seit Juni bundesweit sowie international für Schlagzeilen gesorgt. Eine Bewerbung war sogar aus Argentinien eingegangen. Bewerbungsschluss war der 30. September.
Die Internetaktion mit vielen Stimmen aus dem Handwerk habe auch in puncto Gendern und Regionalität gepunktet. "Sie hat sich nicht nur an die neue Supermetzgerin beziehungsweise an den neuen Supermetzger, sondern an die Superfleischerin beziehungsweise Superfleischer gewandt", sagte Henle dem SWR. Was im Süden der Metzger ist, wird im Norden Deutschlands als Fleischer bezeichnet.
Mittlerweile gibt es eine erste Visualisierung der neuen Metzgerei auf der Homepage zur Internetaktion. Laut Henle lautet das Motto für die neue Metzgerei: "Modern, rustikal, individuell". In Giengen gibt es seit gut drei Jahren keine Metzgerei mehr.