Die Bundestagsabgeordnete aus dem Wahlkreis Aalen-Heidenheim sagte im SWR-Interview, sie habe "überhaupt kein schlechtes Gewissen". Den Wikipedia-Artikel über ihre Person habe sie erstmals ergänzt, nachdem es im Bundestag eine Informationsveranstaltung von Wikipedia selbst gegeben habe. Dort seien die Abgeordneten ausdrücklich dazu aufgefordert worden, die Artikel zu bearbeiten und zu ergänzen, weil die Autorinnen und Autoren von Wikipedia nicht alles wissen könnten.
Im Beitrag des "ZDF Magazin Royale" geht es ab der achten Minute um die Grünen-Politikerin Margit Stumpp:
Stumpp wirft Böhmermann schlechte Recherche vor
Böhmermann habe ihren Fall zu Unrecht skandalisiert. Ein Skandal sei dagegen, "wie schlecht er recherchiert", warf sie Böhmermann vor. Sie sei "schon irritiert, wie schlampig im Öffentlich-Rechtlichen recherchiert wird". Damit nahm sie auch Bezug auf den Vorwurf, sie habe im Text an drei Stellen ergänzt, dass sie "Expertin für digitale Infrastruktur" sei. "Wenn mir jemand abspricht, mich Expertin für digitale Infrastruktur zu nennen... Das könnte man aus meiner Biografie herauslesen. Ich habe den technischen, fachlichen und politischen Hintergrund."
Böhmermann hatte in seiner ZDF-Sendung gesagt, dass rund 71 Prozent des Wikipedia-Eintrages über Margit Stumpp von ihr selbst stammen würden. Das habe eine Datenrecherche der Internetseite Netzpolitik.org gemeinsam mit dem "ZDF Magazin Royale" ergeben, bei der die Wikipedia-Einträge aller Bundestagsabgeordneten untersucht worden waren.

"Eigentlich ist mein Beitrag ein Paradebeispiel dafür, wie man alles richtig macht und sich transparent verhält"
Stumpp entgegnete im SWR, sie habe ihren Zugang bei Wikipedia authentifiziert. Die Politikerin tritt dort unter dem Kürzel "stumppma" auf. "Eigentlich ist mein Beitrag ein Paradebeispiel dafür, wie man alles richtig macht und sich transparent verhält", so Stumpp. Sie habe ihren Wikipedia-Eintrag erstmals selbst geändert, als dieser falsche Angaben zu ihren kommunalpolitischen Mandaten enthalten habe.
Wikipedia reagiert auf Beitrag im "Magazin Royale"
Auch Wikipedia selbst hat inzwischen auf die Vorwürfe Böhmermanns reagiert. Gegenüber dem BR sagte einer der Administratoren, Wikipedia sei "als offenes Projekt prinzipiell natürlich anfällig für Manipulation", habe jedoch auch "ein relativ starkes inneres Korrektiv".
Insgesamt lobte Stumpp den Beitrag im "ZDF Magazin Royale". Die "Intention war in Ordnung, die Sendung hat zurecht auf Missstände hingewiesen". Nur bei ihrem Beispiel habe man sich "vergriffen".