Die Initiatoren haben das Bürgerbegehren zwar am Freitagvormittag bei der Stadt Nördlingen eingereicht. Es richtet sich allerdings gegen den ursprünglichen geplanten Standort am Berger Tor. In einer am Donnerstagabend verschickten Pressemitteilung ist Oberbürgermeister David Wittner (PWG) davon aber abgerückt. Stattdessen soll die lebensgroße Bronze-Statue der Fußball-Legende nun in der Bergerstraße aufgestellt werden, zwischen dem Geburts- und dem späteren Wohnhaus von Gerd Müller.
Die Bürgerinitiative hat jetzt nach Angaben der Stadt in dem Gespräch am Freitagvormittag signalisiert, diesen Standort zu billigen und - sollte ihn der Stadtrat in seiner kommenden Sitzung beschließen - das Bürgerbegehren zurück zu ziehen.
Uschi Müller schlägt neuen Standort vor
Auslöser für die Kehrtwende ist nach Angaben der Stadt ein Besuch der Witwe Müllers in Nördlingen am vergangenen Wochenende. Uschi Müller habe sich klar gegen den von der Stadt vorgeschlagenen Standort am Berger Tor ausgesprochen. Sie favorisiere den Platz in der Bergerstraße an der Einmündung der Herrengasse, heißt es in der Mitteilung. In einer vom Oberbürgermeister einberufenen Videokonferenz habe sich der Stadtrat am Dienstagabend einhellig ebenfalls für die Bergerstraße ausgesprochen.

Initiative fordert anderen Standort für Gerd-Müller-Denkmal
Die Bürgerinitiative hatte ursprünglich einen anderen Platz vorgeschlagen: Die geplante, lebensgroße Bronze-Statue des Fußballweltmeisters sollte auf einem kleinen Platz vor der Stadtbibliothek stehen und damit mitten in der historischen Altstadt. Der vom Stadtrat zunächst beschlossene Standort am Berger Tor sei "grottenschlecht" , nämlich nicht zentral genug und es herrsche dort zu viel Verkehr. Außerdem biete der Standort "kein wirklich ansprechendes Ambiente", wie es in Mitteilungen der Gruppe heißt. Gerd Müller gehöre in die Altstadt, wird in dem Bürgerbegehren angemahnt.

Ehemalige Fußball-Spielwiese von Gerd Müller
Den Standort "Berger Tor" hatte die Stadt lange Zeit verfochten, weil dort die Wiese gewesen sei, auf der Gerd Müller als kleiner Bub oft Fußball gespielt habe. Im Januar hatte es dafür eine knappe Mehrheit im Nördlinger Bauauschuss gegeben. Er liegt rund 100 Meter von dem Haus entfernt, in dem Gerd Müller aufwuchs.

Bürgerinitiative: Standort in der Stadt nahe von Müllers Schule
Die Bürgerinitiative hielt dagegen, dass der Standort mitten in der Altstadt an der Stadtbibliothek besser sei. Das Gebäude war früher die Volkshochschule, die auch Gerd Müller als Bub besucht hat. Der Hintergrund des Denkmal-Streits: Die Stadt Nördlingen lässt gerade eine lebensgroße Bronzestatue des Ausnahmefußballers fertigen. Gerd Müller ist in Nördlingen geboren und aufgewachsen, bevor er zum FC Bayern ging und unter anderem 1974 Fußballweltmeister wurde. Die Stadt Nördlingen plant, das Gerd-Müller-Denkmal am 15. August – Müllers erstem Todestag – einzuweihen.