Dass in den Haushalten jetzt die Heizung um einige Grad Celsius heruntergedreht wird, ist den Verbrauchsdaten nicht zu entnehmen. Es gebe bis heute keine Auffälligkeiten, teilten beispielsweise die Stadtwerke Aalen mit. Ein Sprecher der Stadtwerke in Schwäbisch Gmünd ergänzte, dass sich eine geringe Veränderung nur über Monate bemerkbar macht, nicht über einen kurzen Zeitraum.

Ein Vergleich zu den Vorjahren sei außerdem schwer, da sich in der Corona-Pandemie einiges verändert habe, vom Homeoffice bis zu Betrieben, die die Arbeit ruhen ließen. So sei die Statistik nicht mehr aussagekräftig, heißt es von den Stadtwerken Ulm/Neu-Ulm.
Bäderbetrieb in Schwäbisch Gmünd und Blaustein auf dem Prüfstand
Die Energiekrise könnte dennoch bald im Alltag ankommen: Die Stadtwerke Schwäbisch Gmünd prüfen derzeit, ob beispielsweise die Bäder weniger geheizt werden sollen. Im Bad Blau in Blaustein (Alb-Donau-Kreis) ist es schon soweit: Eine mit Gas beheizte Sauna wird nicht mehr während der gesamten Öffnungszeit des Bades betrieben.

Einer der Geschäftsführer erklärte, dass gerade dran gearbeitet werde, den Betrieb des Bades und der Saunen auf Wärmepumpen umzustellen. Er schließe auch nicht aus, dass das Schwimmbad in Blaustein ganz geschlossen wird, wenn das Gas tatsächlich knapp wird.
Private Haushalte sind bei der Gasversorgung besonders geschützt
Darüber hinaus beobachten die Stadtwerke von Ostwürttemberg bis Oberschwaben zwar mit Sorge, aber noch gelassen die Entwicklung um die Gaslieferungen aus Russland. Seit gut einem Monat gilt die Frühwarnstufe des Notfallplanes Gas. Das heißt, die Gasversorger bereiten sich hinter den Kulissen auf einen Lieferstopp vor - private Haushalte seien besonders geschützt. Andere Abnehmer werden vorbereitet.
An das Gasnetz der Stadtwerke Schwäbisch Gmünd sind beispielsweise etwa rund 8.000 Firmen und Haushalte angeschlossen. Von einem Lieferstopp betroffen wären zunächst 65 der Bezieher, so der Vertriebsleiter der Stadtwerke. Mit diesen 65 haben die Stadtwerke in den vergangenen Wochen gesprochen, über den Gasbedarf und über das Vorgehen, ob zum Beispiel der Verbrauch auch reduziert werden kann.
Folgen nicht abschätzbar, Stadtwerke müssen abwarten
Im Moment können die Stadtwerke Schwäbisch Gmünd nur abwarten. Ob im schlimmsten Fall einzelne Firmen gar kein Gas mehr oder alle weniger bekommen, das könne heute noch niemand sagen. Das hänge ganz entscheidend davon ab, wie viel Gas tatsächlich geliefert wird – und auch wie warm oder kalt es sei. Daher steht Schwäbisch Gmünd jetzt schon ein Krisenteam bereit, das in Absprache mit den Behörden und den Firmen den Notfallplan Gas umsetzen wird.
Auch die Stadtwerke Aalen haben sich mit allen Kunden abgesprochen und werden dann entsprechend des Notfallplans Gas handeln, hieß es von dort.