Eine Frau mit Rollator und ein Mann in einem Rollstuhl überqueren einen Zebrastreifen. Bei einem Sicherheitstag haben die Bewohnerinnen und Bewohner der Seniorenresidenz Friedrichsau den sicheren Umgang mit Rollatoren und Rollstühlen im Straßenverkehr geübt. (Foto: SWR, Mia Stremme)

Training für Senioren

Mit dem Rollator unterwegs - Polizei gibt Tipps beim Sicherheitstag

Stand
AUTOR/IN
Mia Stremme
ONLINEFASSUNG
Katja Stolle-Kranz
Katja Stolle-Kranz (Foto: SWR, SWR - Alexander Kluge)

Für Menschen mit Rollator oder Rollstuhl ist es nicht immer einfach, sicher über die Straße zu kommen. Bei einem Sicherheitstag in einer Ulmer Seniorenresidenz gab die Polizei Tipps.

Die Kreuzung Wielandstraße - Eberhardstraße in Ulm ist ein Unfall-Hotspot. Dort sind auch viele Bewohnerinnen und Bewohner der Seniorenresidenz Friedrichsau unterwegs. Grund genug für die Polizei, dort einen Sicherheitstag zu organisieren. 80 Menschen mit Rollator oder Rollstuhl haben teilgenommen. Erklärtes Ziel des Sicherheitstages: Mehr Sichtbarkeit im Straßenverkehr.

Sicherheitstag in Seniorenresidenz - was die Polizei rät

Hintergrund der Veranstaltung war der tödliche Verkehrsunfall auf der Wielandstraße in Ulm im vergangenen Januar. Anfang des Jahres starb in der Ulmer Oststadt ein 92-jähriger Mann, als er mit seinem Rollator die Straße überqueren wollte.

Mehr Sicherheit durch Reflektoren am Rollator

Peter Frielitz, zuständig für Verkehrsprävention bei der Ulmer Polizei, verteilt mit seinen Kollegen auch Reflektoren. Diese können am Rollator oder Rollstuhl angebracht werden und sollen auch bei schlechtem Wetter und bei Dunkelheit für Sicherheit sorgen. Außerdem sind seit Mittwoch auch Warnwesten am Empfang der Seniorenresidenz Friedrichsau hinterlegt und können von den Bewohnern ausgeliehen werden.

In mehrern Stuhlreihen sitzen Seniorinnen und Senioren in einem Seminarraum. Im Vordergrund eine orange Warnweste. Bei einem Sicherheitstag haben die Bewohnerinnen und Bewohner der Seniorenresidenz Friedrichsau den sicheren Umgang mit Rollatoren und Rollstühlen im Straßenverkehr geübt. (Foto: SWR, Mia Stremme)
Bei einem Sicherheitstag haben die Bewohnerinnen und Bewohner der Seniorenresidenz Friedrichsau den sicheren Umgang mit Rollatoren und Rollstühlen im Straßenverkehr geübt.

Tipps beim Sicherheitstag: Verzicht auf Wegabkürzungen

Die 81-jährige Ingeborg Pfender geht zwei bis drei Mal in der Woche zum nahegelegenen Supermarkt. Jedes mal beobachtet sie, dass andere die Strecke abkürzen und quer über die Straße gehen, statt über die Ampel. Solche Abkürzungen seien besonders gefährlich, erklärt Polizist Peter Frielitz und fügt hinzu: "Also der sichere Weg ist über die Ampel, denn hier hat dann der Fußgänger Vorrang. Das ist anders bei der Überquerungshilfe, da hat der Fahrzeugverkehr auf der Fahrbahn Vorrang."

Wenn der Weg nicht barrierefrei ist

Bordsteinkanten, Flickenteppiche aus Asphalt und sehr kurze Ampelphasen machen es Menschen mit Gehhilfen zusätzlich schwer. Hans Michael Pfender und seine Frau schaffen es nie bei Grün ganz über die Straße zu kommen, erzählen sie. Weniger als 30 Sekunden ist die Ampel auf Grün. Das reiche so gerade bis zur Mitte. Dort stehen die beiden dann mit Rollator und Rollstuhl zwischen den vorbeifahrenden Autos.

Eine Frau mit einem Rollator und ein Mann in einem Rollstuhl überqueren bei Rot einen Fußgängerüberweg. Bei einem Sicherheitstag haben die Bewohnerinnen und Bewohner der Seniorenresidenz Friedrichsau den sicheren Umgang mit Rollatoren und Rollstühlen im Straßenverkehr geübt. (Foto: SWR, Mia Stremme)
Die Ampelphasen sind für Menschen mit Rollstühlen und Rollatoren oft zu kurz.

Rollator-Training in der Seniorenresidenz

Um kleine Hürden besser zu meistern, bietet die Seniorenresidenz Friedrichsau in Ulm regelmäßig ein Rollator-Training an. Dafür baut Fitnesstrainerin Petra Baur drei Mal in der Woche einen Parcour im Innenhof der Seniorenresidenz auf, damit der nächste Ausflug zum Bäcker oder Supermarkt möglichst sicher ist.

Mehr zum Unfall in der Ulmer Oststadt

Ulm

Beim Überqueren der Straße mit dem Rollator 92-Jähriger in Ulm von Auto erfasst und tödlich verletzt

Ein 92-jähriger Fußgänger ist am Montagmittag bei einem Verkehrsunfall in der Ulmer Oststadt tödlich verletzt worden. Er wollte mit seinem Rollator über die Straße.

SWR4 BW Aktuell am Mittag SWR4 Baden-Württemberg

Ulm

Unterwegs mit dem DRK in Ulm und Tübingen Diese Anfeindungen erleben Rettungskräfte bei ihren Einsätzen

Wenn die DRK Rettungswachen in Ulm und Tübingen alarmiert werden, geht es manchmal um Leben und Tod. Bei ihren Einsätzen werden die Rettungskräfte immer häufiger persönlich angegriffen.

SWR Aktuell Baden-Württemberg SWR Fernsehen BW