Die Kreuzung Wielandstraße - Eberhardstraße in Ulm ist ein Unfall-Hotspot. Dort sind auch viele Bewohnerinnen und Bewohner der Seniorenresidenz Friedrichsau unterwegs. Grund genug für die Polizei, dort einen Sicherheitstag zu organisieren. 80 Menschen mit Rollator oder Rollstuhl haben teilgenommen. Erklärtes Ziel des Sicherheitstages: Mehr Sichtbarkeit im Straßenverkehr.
Sicherheitstag in Seniorenresidenz - was die Polizei rät
Hintergrund der Veranstaltung war der tödliche Verkehrsunfall auf der Wielandstraße in Ulm im vergangenen Januar. Anfang des Jahres starb in der Ulmer Oststadt ein 92-jähriger Mann, als er mit seinem Rollator die Straße überqueren wollte.
Mehr Sicherheit durch Reflektoren am Rollator
Peter Frielitz, zuständig für Verkehrsprävention bei der Ulmer Polizei, verteilt mit seinen Kollegen auch Reflektoren. Diese können am Rollator oder Rollstuhl angebracht werden und sollen auch bei schlechtem Wetter und bei Dunkelheit für Sicherheit sorgen. Außerdem sind seit Mittwoch auch Warnwesten am Empfang der Seniorenresidenz Friedrichsau hinterlegt und können von den Bewohnern ausgeliehen werden.

Tipps beim Sicherheitstag: Verzicht auf Wegabkürzungen
Die 81-jährige Ingeborg Pfender geht zwei bis drei Mal in der Woche zum nahegelegenen Supermarkt. Jedes mal beobachtet sie, dass andere die Strecke abkürzen und quer über die Straße gehen, statt über die Ampel. Solche Abkürzungen seien besonders gefährlich, erklärt Polizist Peter Frielitz und fügt hinzu: "Also der sichere Weg ist über die Ampel, denn hier hat dann der Fußgänger Vorrang. Das ist anders bei der Überquerungshilfe, da hat der Fahrzeugverkehr auf der Fahrbahn Vorrang."
Wenn der Weg nicht barrierefrei ist
Bordsteinkanten, Flickenteppiche aus Asphalt und sehr kurze Ampelphasen machen es Menschen mit Gehhilfen zusätzlich schwer. Hans Michael Pfender und seine Frau schaffen es nie bei Grün ganz über die Straße zu kommen, erzählen sie. Weniger als 30 Sekunden ist die Ampel auf Grün. Das reiche so gerade bis zur Mitte. Dort stehen die beiden dann mit Rollator und Rollstuhl zwischen den vorbeifahrenden Autos.

Rollator-Training in der Seniorenresidenz
Um kleine Hürden besser zu meistern, bietet die Seniorenresidenz Friedrichsau in Ulm regelmäßig ein Rollator-Training an. Dafür baut Fitnesstrainerin Petra Baur drei Mal in der Woche einen Parcour im Innenhof der Seniorenresidenz auf, damit der nächste Ausflug zum Bäcker oder Supermarkt möglichst sicher ist.