Weiterer Lockdown hätte "verheerende" Folgen

Schulleiter hoffen auf Präsenzunterricht nach den Weihnachtsferien

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Auf keinen Fall einen weiteren Lockdown - das ist der Tenor bei den Schulleitern der Region. Das Kultusministerium will bis zum 5. Januar über mögliche Änderungen informieren.

Zum Ferienbeginn hoffen Schulleiter aus der Region, dass es auch im neuen Jahr mit Präsenzunterricht weiter geht. Sollte es Änderungen geben, will es das baden-württembergische Kultusministerium bis spätestens zum 5. Januar ankündigen.

Schülerinnen und Schüler in einem Klassenzimmer mit Maske und Abstand (Foto: SWR, Frank Polifke)
Das Kopernikus-Gymnasium hofft auf Präsenzunterricht auch nach den Weihnachtsferien

Keine Corona-Ansteckungen in der Schule

Der Schulleiter des Kopernikus-Gymnasiums in Aalen-Wasseralfingen, Michael Weiler, erwartet den Termin mit Spannung. Schülerinnen und Schüler sowie die Eltern könnte er schnell über eine schuleigene Nachrichtenplattform informieren, "was wir alle nicht hoffen", ergänzt Weiler, der auch geschäftsführender Rektor der drei Aalener Gymnasien ist.

In der Schule würden Corona-Infektionen zwar wegen der häufigen Tests entdeckt, aber nicht weitergegeben. Dreimal in der Woche müssen alle einen Antigen-Schnelltest machen.  "Die Schule ist ein relativ sicherer Ort", sagt Weiler. Inzwischen seien auch viele Schülerinnen und Schüler geimpft. Weiler schätzt den Anteil auf etwa 50 Prozent. In der Oberstufe seien es mindestens 70 Prozent. Ein erneuter Schul-Lockdown hätte "fatale Folgen für die Kinder und Jugendlichen", findet er.  

Schülerinnen und Schüler mit Nachholbedarf

So sieht es auch Bernhard Meyer, Rektor des Einstein-Gymnasiums in Ulm-Wiblingen und geschäftsführender Schulleiter in Ulm. Nach Rückmeldung der Lehrkräfte seien viele Schülerinnen und Schüler erst jetzt wieder in der Arbeitsphase angekommen, so dass sie arbeiten und sich konzentrieren könnten. Einige hätten auch noch Nachholbedarf.

"Es wäre verheerend, einen weiteren Lockdown zu haben."

Nach dem Sommer habe es große Defizite in der Schul- und Klassengemeinschaft gegeben. Jetzt habe man das Gefühl, wieder "auf Stand" zu sein und eine Perspektive zum Weitermachen zu haben, so Schulleiter Meyer.

Umstellung auf Distanzunterricht problemlos möglich

Ähnlich drückt sich auch Martin Bader aus, er ist Rektor des Lessing-Gymnasiums in Neu-Ulm. Viele Schüler seien demnach nicht so weit, wie sie sonst wären. Manche hätten sich entwöhnt, kontinuierlich zu arbeiten. Dass ihnen die Gleichaltrigen gefehlt haben, spürten sie an der Schule gewaltig. Deswegen sei man am Lessing-Gymnasium froh, dass es bis zu den Weihnachtsferien Präsenzunterricht gab.

"Es läuft immer noch nicht 100 Prozent rund."

Rektor Bader hofft sehr, dass die Schulen offen bleiben. Dafür solle die Politik sorgen. Allerdings: Ein Umschalten auf Distanzunterricht mit vollem Stundenplan sei problemlos möglich, so Schulleiter Bader. Das sei aber auf keinen Fall wünschenswert.

Insgesamt sehen sich die Schulen gut vorbereitet, so auch am Robert Bosch-Gymnasium in Langenau (Alb-Donau-Kreis). Schulleiter Markus Braunmiller erklärt, die Lernplattform sei eingeführt, die Infrastruktur stehe. Man sei vorbereitet: "Denn wenn wir etwas gelernt haben in den vergangenen zwei Jahren, dann das: Dass keine Prognosen möglich sind."

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SWR