Fünf Festnahmen bei einer Razzia von Zoll und Polizei in Krumbach im Kreis Günzburg (Foto: Thomas Heckmann)

Mitarbeiterin des Landratsamtes festgenommen

Gefälschte Pässe und Einschleusung: Razzia im Kreis Günzburg

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Christine Janke
SWR Aktuell Autorin Christine Janke (Foto: SWR)

Bei einer Razzia im Kreis Günzburg sind fünf Personen festgenommen worden. Delikat: Eine davon arbeitet im Landratsamt. Es geht um Einschleusung, gefälschte Pässe und illegale Beschäftigung.

Die Razzia von Polizei und Zoll im Kreis Günzburg und im Unterallgäu am Mittwoch ist von langer Hand vorbereitet worden. Wie die beiden Behörden mitteilten, begannen erste Ermittlungen bereits im Dezember 2021. Nun die Razzia: 350 Beamtinnen und Beamte waren im Einsatz. Sie durchsuchten dutzende Wohnungen und mehrere Firmen, nahmen fünf Personen fest und leiteten 33 Ermittlungsverfahren ein.

Kreis Günzburg: Einschleusung, gefälschte Pässe

Die fünf Festgenommenen sollen arbeitsteilig vorgegangen sein: Drei von ihnen - darunter eine Mitarbeiterin des Landratsamtes - sollen falsche Pässe und Führerscheine gegen Geld besorgt und Arbeitskräfte aus Staaten außerhalb der EU, vor allem aus Osteuropa, rekrutiert haben. Die Drei im Alter zwischen 27 und 43 Jahren stammen selbst aus der Ukraine und aus Rumänien. Zwei weitere Beschuldigte, 38 und 58 Jahre alt, sollen als Inhaber einer Firma den so Eingeschleusten eine Arbeit besorgt haben. Die Staatsanwaltschaft Memmingen ermittelt entsprechend wegen banden- und gewerbsmäßiger Urkundenfälschung, Einschleusen von Ausländern, Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt und illegaler Beschäftigung.

Kräfte von Zoll und Polizei hinter einer Schranke auf einem Firmengelände. Bei einer Razzia unter anderem in Krumbach (Kreis Günzburg) wurden fünf Personen festgenommen. (Foto: Thomas Heckmann)
Eine fünfköpfige Schleuserbande soll auf Bestellung falsche Pässe und Führerscheine besorgt und Menschen aus dem EU-Ausland mit gefälschten Papieren Jobs in Deutschland besorgt haben. Bei einer Razzia im Kreis Günzburg und im Unterallgäu wurden fünf Verdächtige festgenommen.

Mitarbeiterin des Landratsamtes festgenommen

Besonders delikat: Unter den Festgenommenen befindet sich auch eine Mitarbeiterin des Landratsamtes Günzburg. Die 34-Jährige hat laut Mitteilung ihre Stelle im Amt ausgenutzt, um gefälschte Dokumente durchzuwinken. Die Behörden durchsuchten die Wohnungen der fünf Verdächtigen. Neben den fünf mutmaßlichen Mitgliedern der Schleuserbande wurden auch Wohnräume von 21 weiteren Menschen durchsucht. Gegen sie und zwölf weitere Personen wird wegen des Verdachts der Urkundenfälschung und des illegalen Aufenthalts ermittelt.

Auslöser war Festnahme in Nordrhein-Westfalen

Ins Rollen kamen die Ermittlungen durch eine Festnahme in Nordrhein-Westfalen. Im Dezember 2021 wurde dort ein Mann aus der Ukraine wegen unerlaubter Einreise festgenommen. Bei ihm wurde ein gefälschter Pass gefunden. Der Mann gab an, den Pass für 2.000 Euro von einer Frau aus Krumbach bekommen zu haben, um in Deutschland legal arbeiten zu können. Zwei Monate später fanden Beamte der Autobahnpolizei Wörth an der Isar bei sechs Personen gefälschte bulgarische Pässe. Die sechs waren bei einer Zeitarbeitsfirma in Krumbach angestellt.

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