Ende Januar 2012 tritt Meike Schlecker, die Tochter des Drogeriemarktkönigs Anton Schlecker, vor die versammelte Presse. Ihre Worte werden in Erinnerung bleiben:
"Es ist kein signifikantes Vermögen mehr da, das dem Unternehmen hätte helfen können ..."
Zehn Jahre nach der Insolvenz der Ehinger Drogeriekette Die Chronologie der Schlecker-Pleite
Einst war das Ehinger Unternehmen Schlecker die größte Drogeriekette Europas. Doch der Betrieb verpasste den Anschluss an den Markt und ging Pleite. Die Chronologie des Scheiterns: mehr...
Patrick Hacker war damals bei Schlecker, mit einer Agentur, die eigentlich das Unternehmen fit für die Zukunft machen sollte. Noch kurz vor der Insolvenz, Ende 2011, hatte er sich sehr zuversichtlich über die Zukunft des Unternehmens geäußert. Schlecker wolle wachsen und neue Verkaufsflächen suchen, erklärte er damals. Daraus wurde bekanntermaßen nichts.
Schlecker-Insolvenz: 23.000 Beschäftigte verloren ihre Arbeit
Der Insolvenzverwalter wollte retten, was zu retten war: Gesundschrumpfen, Partner ins Boot holen, eine Transfergesellschaft für gekündigte Teile der Belegschaft. Doch mit der Zeit wurde klar: Daraus konnte nichts werden. 23.000 Beschäftige verloren ihre Arbeit.
Folge der Insolvenz war Jahre später ein Gerichtsverfahren. Der einstige Firmenchef Anton Schlecker wurde zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt. Seine Kinder Meike und Lars dagegen mussten ins Gefängnis, sie sind inzwischen wieder auf freiem Fuß.
1,2 Milliarden Euro Forderungen der Gläubiger standen und stehen auch heute noch im Raum. Hinzu kommen mehrere hundert Millionen Euro an Gehaltsforderungen der ehemaligen Schlecker-Belegschaft. Ausgezahlt wurde, außer den abgesicherten Forderungen der letzten Insolvenzmonate, davon noch nichts.