In Ulm haben gestern hunderte Befürworter und Gegner der Corona-Maßnahmen demonstriert. Trotz der aufgeheizten Stimmung blieb es größtenteils friedlich. Rund 700 Gegner zogen unangemeldet durch die Stadt, 300 Befürworter hielten eine angemeldete Kundgebung auf dem Münsterplatz ab. (Foto: z-media/Ralf Zwiebler)

Viel Polizei im Einsatz

So liefen die Corona-Demonstrationen in Ulm

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Christian Michael Hammer

Rund 300 Menschen haben für die Corona-Impfung und für die Wissenschaft in Ulm demonstriert. Die Organisatoren wollten ein Zeichen für "die schweigende Mehrheit" setzen.

Wir wollen ein Zeichen gegen die "Querdenker" setzen und an die Vernunft und die Wissenschaft erinnern", sagte der Hauptorganisator, ein Ulmer Medizinstudent. Die Stadt und die Polizei müssten härter gegen Corona-Leugner durchgreifen forderte er. Er und seine Mitdemonstranten würden für die "schweigende Mehrheit im Land" sprechen.

Impf-Demo in Ulm  (Foto: SWR)
Mit Transparenten und Sprechchören haben sich rund 300 für die Corona-Maßnahmen in Ulm ausgesprochen. Organisiert war die Demonstration von Ulmer Medizinstudenten.

Es gelte zu zeigen, dass sich die Mehrheit der Menschen in Deutschland an die Regeln halte und sich nicht von einer Minderheit bestimmen lasse. "Wenn wir uns alle an die Maßnahmen halten, haben wir die Mittel, um diese Pandemie zu beenden", betonte der angehende Arzt.

Mit Schildern und Sprechchören

Die Demonstranten streckten Schilder in die Höhe, auf denen unter anderem "BioNTech statt Oma weg" oder "Vernunft statt Geschwurbel" zu lesen war. "Es kann doch nicht sein, dass die Ungeimpften die Pandemie verschleppen", sagte eine Demonstrantin auf SWR-Nachfrage.

Polizei schützt Demonstranten  (Foto: SWR)
Die Polizei war mit vielen Einsatzkräften vor Ort auf dem Ulmer Münsterplatz. Die Demonstrationen bleiben trotz angespannter Stimmung friedlich.

Gegendemonstranten mit Lichtern und Trommeln

Indes demonstrierten schätzungsweise 3.000 bis 4.000 Menschen auf einem anderen Teil des Münsterplatzes unangemeldet gegen die Corona-Politik. Sie zogen vom Münster Richtung Hauptbahnhof und kamen dann wieder in die Stadtmitte zurück. Weil sie dabei auch auf den Straßen unterwegs waren, kam es zu Verkehrsbehinderungen.

Bei einer Person nahmen die Beamten die Personalien auf. Es bestehe der Verdacht, dass sie der Initiator der unangemeldeten Demonstration sei, sagte ein Polizeisprecher dem SWR am Samstagmorgen.

Laut Polizei blieb es insgesamt friedlich, die Stimmung sei aber aufgeheizt gewesen. Die Polizei war mit einem großen Aufgebot und einer Reiterstaffel vor Ort.

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