Bei der Durchsuchung einer Wohnung im Kreis Tübingen hätten Polizisten eine Tür mit Schusswaffengebrauch geöffnet, sagte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Ulm am Freitag. Verletzt worden sei dabei niemand. Es habe keine Gegenwehr der Tatverdächtigen gegeben. Die Durchsuchungen gehen unterdessen weiter.
Zu möglichen Motiven, oder ob die Gruppe auch Pläne zum Einsatz der Waffen gehabt hat, konnte die Sprecherin zunächst nichts sagen. Auch die Auswertung der umfassenden Menge an Waffen dauere an, hieß es.
Treffen in Wehrmachtsuniformen im Kreis Biberach
Rund 400 Beamte unter Leitung des Polizeipräsidiums Ulm hatten im süddeutschen Raum insgesamt 17 Wohnungen durchsucht. Einige der 19 Beschuldigten sollen sich im Kreis Biberach in Wehrmachtsuniformen getroffen haben.

Die weiteren Ermittlungen ergaben, dass es sich bei 19 Beschuldigten um Männer und Frauen zwischen 27 und 77 Jahren handelt. Ihnen wird unter anderem vorgeworfen, in einem Waldstück Kriegsszenarien nachgestellt zu haben. Dabei benutzten sie wohl Waffen, für die sie keine Genehmigung hatten. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt wegen des möglichen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz.
Kleidung mit verfassungsfeindlichen Symbolen
Die Tatverdächtigen sollen dabei Kleidung mit verfassungsfeindlichen Symbolen getragen haben. Bei den Durchsuchungen wurden Granaten, Waffen und Munition sicher gestellt. An manchen Orten waren es so viele, dass sie mit Lastwagen abtransportiert werden mussten. Die Razzia fand unter anderem in den Kreisen Esslingen, Sigmaringen, Rems-Murr, Ostalb und Biberach und in mehreren bayerischen Städten statt.
Tatverdächtige auf freiem Fuß
Sachverständige sollen nun klären, ob die sichergestellten Waffen echt sind. Die Tatverdächtigen kamen vorerst wieder auf freien Fuß. Die Auswertung der sichergestellten Gegenstände wird laut Mitteilung noch einige Zeit dauern. Die Durchsuchungen dauern noch an.
Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) sprach von einem "guten, harten Schlag gegen extremistische Bestrebungen". Die Hintergründe würden nun genauestens durchleuchtet, kündigte er an.