Am Landgericht Ulm hat der Mordprozess gegen zwei Angeklagte begonnen. Sie sollen ihren 31-jährigen Mitbewohner getötet haben. (Foto: SWR, Markus Bayha)

Mitbewohner getötet

Angeklagte schweigen im Prozess um Mord in Laichingen

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Ein Paar soll in Laichingen einen Mitbewohner umgebracht haben. Laut Anklage misshandelte das Paar ihn zuvor tagelang. Am Landgericht Ulm hat nun der Prozess gegen die beiden begonnen.

Das wegen Mordes angeklagte Paar aus Laichingen (Alb-Donau-Kreis) hat zu Beginn des Prozesses am Montag zu den Vorwürfen geschwiegen. Der Mann und die Frau sollen in Laichingen Anfang Juni 2022 ihren 31-jährigen Mitbewohner ermordet haben. Der Tat gingen laut Anklage tagelange Misshandlungen voraus.

Opfer war Ex-Partner der Frau

Das angeklagte Paar, eine 27-jährige Frau und ein 24-jähriger Mann, sowie das spätere Opfer lebten gemeinsam in einer Wohnung. Der 31-Jährige war der Ex-Partner der Frau, der 24-Jährige ihr neuer Freund. Beide sollen für ihren Lebensunterhalt aufgekommen sein.

Ulm

Tat schon im Juni 2022 Mordvorwurf in Laichingen: Paar soll Mitbewohner getötet haben

Ein Paar soll im vergangenen Juni in Laichingen einen WG-Mitbewohner umgebracht haben. Jetzt beginnt der Prozess - doch von der Tat erfuhr die Öffentlichkeit bislang nichts.

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Auslöser waren offenbar Geldforderungen

Die Situation ist laut Anklage eskaliert, als der Ex-Partner nicht mehr genügend Geld zahlte. Insgesamt soll sie mehr als 11.000 Euro von ihm bekommen haben. Laut Staatsanwaltschaft stiftete die 27-Jährige ihren neuen Freund Ende Mai vergangenen Jahres an, indem sie behauptete, sie sei von ihrem Ex-Partner angefasst worden. Daraufhin begannen Misshandlungen, die schließlich zum Tod des Mannes führten.

Geschlagen und in den Keller gesperrt

Der 31-Jährige wurde laut Anklage mit einem Teleskopschlagstock geschlagen, gefesselt und zeitweise in den Keller gesperrt. Anfang Juni verschlechterte sich sein Zustand so sehr, dass das Paar glaubte, er brauche sofort ärztliche Hilfe. Doch statt Hilfe zu rufen, wollte das Paar die ganze Sache offenbar vertuschen: Der 24-Jährige soll den Mann erwürgt haben. Erst anschließend soll er einen Notruf abgesetzt haben. Den eintreffenden Einsatzkräften soll der 24-jährige berichtet haben, seinen Mitbewohner bewusstlos im Bad aufgefunden und ihn dann ins Wohnzimmer verfrachtet zu haben.

Die Anklage lautet unter anderem auf "gemeinschaftlich begangenen Verdeckungsmord." Ein Urteil wird am 17. Februar erwartet.

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