
Von Ulm aus bis zum Ziel bleiben 2.588 Kilometer. Die ersten 86 Kilometer der Gesamtstrecke hatten Chemieprofessor Andreas Fath und sein Team von "cleandanube" (saubere Donau) zum offiziellen Start am Freitagnachmittag in Ulm schon hinter sich.
Wasserqualität der Donau in Ulm - Treffen mit Umweltministerin
Bei einem Treffen mit Umweltministerin Thekla Walker (Grüne) hob die Ministerin die Bedeutung der Aktion hervor. Das Projekt mache auf die Verschmutzung der Flüsse aufmerksam. Auch Baden-Württemberg könne bei der Vermeidung von Plastikmüll in Flüssen noch besser werden, erklärte sie.

Mikroplastik in der Donau bei Ulm
Freitag, der 22. April, gilt gleichzeitig als Tag der Erde - "Earth Day" und wurde deshalb offizieller Starttag des Clean-Danube-Projektes. Das Team um Professor Fath will sich ein Bild machen von den Unterschieden der Wasserqualität im weiteren Flussverlauf der Donau. Dabei geht es um Fragen wie: Was schwimmt noch so alles in der Donau, was da nicht reingehört? Welche Spurenstoffe können nachgewiesen werden? Wie sauber ist das Donauwasser an verschiedenen Orten?

Nach Darstellung des Teams haben Forscher in der Donau mehr Plastikteile als Fischlarven gefunden. Wie es in einer Mitteilung von "cleandanube" heißt, gelangen täglich mehr als vier Tonnen Plastik aus der Donau ins Schwarze Meer. Auch in der Donau bei Ulm schwimmt Mikroplastik.
"Der Fluss ist eine Plastikmühle. Er zermahlt Steine, Felsbrocken zu feinem Sand an den Küsten und genau das Gleiche passiert mit dem Plastikmüll. Deswegen müssen wir Sorge dafür tragen, dass Plastik oder Kunststoff nicht ins Gewässer gelangt."
Den Rhein hat der Chemie-Professor bereits durchschwommen. Die Donau ist, wie er selbst sagt, sein größtes Projekt. Zweieinhalb Jahre hat er sich darauf vorbereitet.

Projekt "Saubere Donau" soll viele Menschen im Donauraum erreichen
2.700 Kilometer zu schwimmen, um die Wasserqualität zu untersuchen, das sei nicht nur eine Kampagne, so die Projektverantwortlichen. Die Aktion mache wissenschaftliche Erkenntnisse verständlich, erreiche eine hohe Anzahl Menschen im Donauraum und motiviere zum Umweltschutz. Die Donau ist der zweitlängste Fluss in Europa mit einer Länge von rund 2.850 Kilometern.
Die ersten Wasserproben hat das Team bereits vor drei Tagen am Kolmenhof in Furtwangen gezogen, an der Quelle der Breg. Sie ist der größere der beiden Quellflüsse und vereinigt sich bei Donaueschingen mit der Brigach zur Donau. Bis zum Ziel nach weiteren 2.588 Kilometern werden noch viele Proben gesammelt.
Die nächste Station nach Ulm ist an diesem Samstag in Günzburg geplant. Am 17. Juni möchte Fath an der Mündung der Donau das Schwarze Meer erreichen.