Ludwig Ganzenmüller gibt als Schülerpraktikant im Mehrgenerationenhaus in Langenau Smartphone-Kurse in der Begegnungsstätte.  (Foto: SWR, Verena Hussong)

IHK Ulm: Unternehmen bieten hybride Variante an

Corona-Folgen: Kaum Schülerpraktika bei Firmen in der Region

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Verena Hussong
Verena Hussong (Foto: SWR, SWR - Alexander Kluge)

"Derzeit keine Schülerpraktika", so heißt es wegen Corona gerade bei vielen Firmen in der Region. Keine Chance für Jugendliche, mal Jobluft zu schnuppern. Aber es gibt Ausnahmen.

Ludwig Ganzenmüller gehört zu den Jugendlichen, die Glück hatten: Der Elftklässler hat im Mehrgenerationenhaus in Langenau im Alb-Donau-Kreis einen Praktikumsplatz ergattert und gibt Seniorinnen und Senioren in der Begegnungsstätte unter anderem Smartphone-Kurse.

Vor der Zusage hier hatte der 17-Jährige, wie viele seiner Mitschülerinnen und Mitschüler, reihenweise Absagen bekommen.

"Corona hat viele Unternehmen dazu bewogen, zu sagen: Wir nehmen jetzt keine Praktikanten. Sicher ist sicher. Das war schon frustrierend."

Er habe Bewerbungen um Bewerbungen geschrieben und Absagen über Absagen bekommen, erzählt der 17-Jährige. "Irgendwann lässt dann auch die Motivation nach."

Mehrgenerationenhaus-Leiter: Schülerpraktika sind essentiell

Ludwigs Chef und Mehrgenerationenhaus-Leiter Georg Auweder hat trotz Pandemie immer wieder Schülerpraktikanten beschäftigt, dies sei essentiell für die Jugendlichen und auch für die Begegnungsstätte.

"Für uns ist es wichtig, dass Kinder und Jugendliche, die hierher kommen am eigenen Leib spüren (...) wie ist das denn bei der Begegnung zwischen Jungen und Alten - und zwar anders als in der Schule oder in der eigenen Familie."

Laut Industrie- und Handelskammer Ulm bieten viele Firmen gerade keine Praktika an, um die Belegschaft vor Infektionen zu schützen. Und weil Beschäftigte im Homeoffice Praktikantinnen und Praktikanten nur schwer betreuen können. Um trotzdem Kontakt zum dringend gesuchten Nachwuchs zu bekommen, haben Firmen virtuelle oder hybride Praktika im Angebot.

"Hybrid heißt zum Beispiel, dass der Praktikant zuhause sitzt und Einblicke direkt in die Lehrwerkstatt bekommt. Und am Bildschirm sozusagen einen Ausbildungsalltag kennenlernt."

Schülerpraktikant Ludwig Ganzenmüller gab im Mehrgenerationenhaus in Langenau auch Handy-Nachhilfe für Besucherinnen und Besucher der Begegnungsstätte. (Foto: SWR, Verena Hussong)
Ludwig Ganzenmüller (links) gab während seines Praktikums im Mehrgenerationenhaus in Langenau Besucherinnen und Besucher der Begegnungsstätte auch Handy-Nachhilfe.

Der 17-jährige Ludwig Ganzenmüller hat in der Begegnungsstätte des Mehrgenerationenenhauses in Langenau erste Einblicke ins Berufsleben nehmen können und bei der Arbeit mit Älteren und Kindern viel gelernt und erfahren. Zum Beispiel, "dass es unglaublich toll ist, in einem sozialen Beruf, mit Menschen zu arbeiten - und auch etwas für Menschen zu tun."

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