Ein Hubschrauber über einem Wald. Um an die Äste in den Baumkronen zu kommen, muss der Helikopter ganz nah an die Bäume ranfliegen.  (Foto: onw - Marius Bulling)

Für bundesweiten Waldzustandsbericht

Hubschrauber sammelt Proben von Nadelbäumen bei Balzheim ein

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AUTOR/IN
Anja Müller

Bei einer bundesweiten Untersuchung zum Zustand des Waldes werden vom Hubschrauber aus auch Proben von Nadelbäumen im Alb-Donau-Kreis genommen - Präzisionsarbeit für den Piloten.

Der Zustand der Wälder soll bundesweit untersucht werden. Eine Stichprobe wird auch im Forstrevier Dietenheim im Alb-Donau-Kreis genommen. In den Wäldern südlich von Balzheim ist dafür auch ein Hubschrauber im Einsatz.

Einsatz in Oberbalzheim: Präzisionsarbeit für Hubschrauber-Pilot

Der Hubschrauber muss zentimetergenau an die ausgewählten Baumkronen fliegen. Eine angeseilte Person steht dann auf den Kufen des Helikopters und schneidet in luftiger Höhe die Äste ab. Das Ganze dauert nur zwei bis drei Minuten, dann fliegt der Hubschrauber zum nächsten Standort. Mitarbeitende der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Freiburg (FVA) bereiten die Äste noch im Helikopter auf und lassen die Nadeln anschließend im Labor auf Nährstoffhaushalt und Schadstoffbelasung untersuchen. Ist der Hubschrauber voll, muss er landen und entladen werden. An den vorab festgelegten Lande- und Abwurfplätzen wartet ein Boden-Team.

Nadelernte per Hubschrauber geht am schnellsten

Generell gibt es laut Arnim Kessler von der FVA mehrere Methoden, um die Nadeln von den Bäumen zu holen. Die Hubschrauber-Variante gehe relativ schnell. Das sei wichtig, um bei Proben eine vergleichbare Qualität zu haben. Finde die Entnahme innerhalb weniger Tage statt, herrschten im besten Fall ähnliche Temperaturen, so Kessler.

Zunächst an Nadeln von Fichten, Tannen und Kiefern interessiert

Hintergrund der Probenentnahme ist die bundesweite Bodenzustanderhebung im Wald, bei der alle 15 Jahre der Zustand und die Entwicklung der Waldböden untersucht wird. Seit März diesen Jahres läuft die Untersuchung, in die auch die Stichprobe mit den Nadeln aus dem Alb-Donau-Kreis einfließt. Die Forschenden sind zunächst vor allem an Nadeln von Fichten, Tannen und Kiefern interessiert. Noch bis zum 7. Dezember werden an etwa 180 Stellen in ganz Baden-Württemberg Proben genommen.

Nadelproben aus dem Alb-Donau-Kreis für den Waldzustandsbericht

Im Sommer nächsten Jahres sind dann die Kronen der Laubbäume an der Reihe. Die Untersuchungen laufen bis 2025, die Daten fließen dann in den Waldzustandsbericht ein, der 2028 veröffentlicht wird.

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