Das Programm der diesjährigen Spielzeit im Februar zu planen, war angesichts der Unsicherheiten durch Corona ein heikle Angelegenheit, erzählt Robbi Freudigmann, der Sprecher der Finanzgruppe des Ulmer Zelts. "Aber jetzt sind wir glücklich, dass wir es gemacht haben".
"Es waren superschöne Tage", ergänzt die neue künstlerische Leiterin des Ulmer Zelts, Cordula Baier. Zur Stimmung hat die gute Wetterbilanz beigetragen, aber eben auch der direkte Kontakt zwischen Künstlerinnen und Künstlern und den Zeltmachern. Die Band "Mighty Oaks", die am Freitag gespielt hat, fasste es so zusammen: "Hier zu spielen, ist wie Urlaub".
Ulmer Zelt: Insgesamt acht mal ausverkauft
Insgesamt gab es acht ausverkaufte Veranstaltungen, darunter das Konzert der Kölschrocker BAP, das Programm des Kabarettisten Christian Ehring und die Show des virtuosen wie witzigen "Ukulele Orchestra of Great Britain".
Kartenverkauf blieb hinter Erwartungen zurück
Die Pandemie hat trotzdem durchgeschlagen: Es gab zwar keine coronabedingten Ausfälle bei Künstlerinnen und Künstlern, und das bei insgesamt 75 Veranstaltungen. Aber das Publikum war beim Kauf der Tickets deutlich zurückhaltender als in der letzten Spielzeit im Jahr 2019. In diesem Jahr wurden insgesamt 16.500 Eintrittskarten verkauft, gehofft hatte man eigentlich auf 20.000 verkaufte Tickets.
Das finanzielle Loch, das sich dadurch auftat, konnte aber zum Teil kompensiert werden: Die Einnahmen aus der Gastronomie waren gut, resümierten die Zeltmacher. Und es gab ein gewisses Polster durch die Zuschüsse der Stadt Ulm, des Landes und des Vereins der Freunde des Ulmer Zelts. Dass die Stadt Ulm die Zuschüsse von jährlich 57.700 Euro auch in den vergangenen zwei Jahren gezahlt hat, als kein Zeltprogramm stattfand, empfinden die Organisatoren als "besondere Wertschätzung".
Ulmer Zelt: Der Anspruch soll bleiben
"Wir müssen die Verluste wieder reinholen", sagt die künstlerische Leiterin, Cordula Baier. Aber eines, da ist sich das Organisationsteam einig, sei wichtig: Man wolle auch in Zukunft ein "ausgewähltes Programm" und eine Vielfalt bieten. Für Details des kommenden Programms sei es viel zu früh, so Baier, aber sie hoffe auch auf speziellere Farben wie Weltmusik und Ethnojazz.