Hunde können versteckte Geldscheine finden, wenn sie dafür ausgebildet werden. Sechs solcher Hunde gibt es in Baden-Württemberg, eingesetzt werden sie meist bei der Rauschgiftfahndung oder bei der Suche nach Dealer-Geld. Schäferhund-Rüde Fenris ist einer der hochspezialisierten Schnüffelhunde und arbeitet für die Polizeidirektion Ulm.
Schnüffeln ist Schwerstarbeit für die Hundenase
Regelmäßiges Training gehört für den vierjährigen schwarzen Schäferhund-Rüden dazu. Die heutige Aufgabe: Er soll in einer Lagerhalle versteckte Geldscheine finden. Fenris läuft von Palette zu Palette, schnüffelt jedes Mal kurz daran und nimmt sich dann die nächste vor. Er wirkt angespannt, von der Nase bis zur Schwanzspitze, und tatsächlich, bestätigt Hundeführerin Kirsten Schulemann, ist das Schnüffeln für Fenris Schwerstarbeit.
"Während der Suche atmen die Hunde ganz kurz ganz schnell ein, 300 Mal in der Minute, und atmen nur einmal aus, und das ist natürlich wahnsinnig anstrengend."
Und dann erstarrt Fenris plötzlich vor einem unscheinbaren Karton. Für Kirsten Schulemann das Signal: Jetzt muss sie Fenris mit einem Klick-Geräusch aus seiner Hochleistungs-Phase holen. Zur Belohnung darf er mit seinem Lieblingsball spielen.

Schnüffel-Hunde-Ausbildung beginnt mit druckfrischem Geld
Denn der Schäferhund hat tatsächlich etwas gefunden: Im Karton sind zerschnittene Geldscheine. Echte Banknoten aus der Bundesdruckerei und zwar druckfrische Scheine, die noch nicht einmal eine Seriennummer haben. Rainer Palesch von der Polizei-Hundeführerstaffel Ulm erklärt, mit dem druckfrischen Geld beginne man, den Hund auszubilden, "dass er nur diesen Stoff von diesem Geld nachher auch sucht." Erschnüffelt wird der Gesamtgeruch, der durch die ganz bestimmte Zusammensetzung des Papiers und durch die Druckfarben entsteht.

Polizeihund Fenris findet auch Falschgeld
Was Fenris da eigentlich riecht, ist nicht bekannt. Aber er ist erfolgreich. Dollar, Euro, Schweizer Franken - Fenris kann alles und hat alles auch schon im Einsatz gefunden. Auch gebrauchte Scheine und sogar Falschgeld findet der Schäferhund, sofern die Papierqualität gut genug ist.
Ausbildung zum Schutzhund, Drogenspürhund, Geldsuchhund
Mehr als zwei Jahre Ausbildung liegen hinter dem Hund und seiner Chefin Kirsten Schulemann. Schutzhund, Drogenspürhund, Geldsuchhund. So eine Gabe lässt sich natürlich nicht einfach nach Feierabend abstellen. Dann darf Fenris bei seinem Frauchen einfach nur Hund sein. Theoretisch. Es sei nicht so, erzählt Kirsten Schulemann schmunzelnd, dass sich Fenris daheim auf einen Geldbeutel stürze, der auf einem Regal liege. "Aber wenn ich das zu Hause verstecken würde, dann würde er das auch anzeigen."