Die Zahl der Unfalltoten ist laut aktueller Statistik des Polizeipräsidiums Ulm wieder gestiegen. 41 waren es demnach im vorigen Jahr, sieben mehr als 2021. Als Risikogruppen sieht die Polizei in der Unfallstatistik junge Fahrerinnen und Fahrer im Alter zwischen 18 und 24 Jahren, aber auch die Altersgruppe der Über-65-Jährigen.
Pedelecunfälle erreichen Höchstwert
Einen Höchstwert über einen Zeitraum von zehn Jahren erreichten Unfälle mit Pedelecs. Drei Menschen starben dabei im vorigen Jahr im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Ulm. Dem Bericht zufolge handelt es sich dabei um zwei Senioren und eine Seniorin. Bei den insgesamt 277 Unfällen mit Elektrofahrrädern im vorigen Jahr wurden zudem 196 Menschen verletzt. Jeder Dritte davon war über 65 Jahre alt.
Tödlicher Unfall auf Bundesstraße E-Bike-Fahrerin stirbt bei Unfall auf der B466 bei Steinheim
Eine Radfahrerin ist am Mittwochnachmittag bei Steinheim am Albuch bei einem Unfall ums Leben gekommen. Sie war laut Polizei auf der B466 mit einem Auto zusammengestoßen.
Ein Pedelec sei nicht einfach ein Fahrrad mit Motor, heißt es dazu. Handhabung und Fahrverhalten unterscheiden sich wesentlich von einem Fahrrad. Die Polizei empfiehlt dringend, nach dem Kauf eines Pedelecs ein Fahrsicherheitstraining durchzuführen.
In der Gesamtbilanz waren Seniorinnen und Senioren an jedem fünften Unfall beteiligt, bei einer Gesamtzahl von mehr als 24.000 Unfällen im vorigen Jahr. Hauptursachen dabei waren, dass ältere Menschen Vorfahrtsregeln nicht beachteten oder Fehler beim Wenden und Rückwärtsfahren machten, so die Mitteilung.
Unfälle mit E-Rollern und anderen Fahrzeugen mit E-Antrieb verdreifacht
Ähnlich wie bei Pedelecs entwickeln sich offenbar auch Unfälle mit elektrischen Kleinstfahrzeugen wie Elektro-Tretrollern oder Segways. Die Zahl hat sich verdreifacht, 48 Menschen wurden verletzt, fünf davon schwer.
Tödlich verunglückte außerdem ein 56-jähriger Mann bei Laichingen-Feldstetten (Alb-Donau-Kreis). Er war auf einer Kreisstraße mit einem elektrisch angetriebenen Longboard unterwegs und stürzte. Im Krankenhaus erlag er seinen schweren Verletzungen.
Im Straßenverkehr nicht zugelassen Laichingen: Mann nach Unfall mit Elektro-Skateboard gestorben
Ein 56-jähriger Mann ist nach einem Unfall mit seinem Elektro-Skateboard in Laichingen gestorben. Er hatte keinen Helm getragen, als er mit dem motorisierten Board unterwegs war.
Solche elektrisch angetriebenen Longboards sind auf Straßen in Deutschland nicht erlaubt, weil sie zu gefährlich sind.
Geschwindigkeitskontrolle mit Blitzanhänger
Hauptursachen bei Verkehrsunfällen bleiben laut Statistik nicht angepasste Geschwindigkeit und missachtete Vorfahrt. Jeder vierte Unfall ist darauf zurückzuführen.
Unfälle wegen überhöhter Geschwindigkeit gingen allerdings insgesamt um 13 Prozent zurück. Das hängt laut Polizei auch mit intensiven Kontrollen zusammen und vor allem mit dem Einsatz des sogenannten Blitzanhängers. Seit zwei Jahren nutzt das Polizeipräsidium Ulm diesen Enforcement-Trailer.
"Mehr Geschwindigkeitsüberwachung führt zu weniger schweren Unfällen und damit zu weniger Leid auf den Straßen."
Fast 176.000 Autofahrerinnen und Autofahrer wurden wegen überhöhter Geschwindigkeit angezeigt. Das sind gegenüber dem Vorjahr 57.000 mehr (plus 48 Prozent).