Eine deutliche Mehrheit der CDU-Mitglieder will Friedrich Merz als neuen CDU-Chef. Die CDU-Bundestagsabgeordneten Ronja Kemmer (Ulm), Roderich Kiesewetter (Aalen/Heidenheim) und Ingeborg Gräßle (Backnang/Schwäbisch Gmünd) begrüßen das Ergebnis, fordern aber und versprechen sich zugleich einen "richtigen Neustart". Das neue Verfahren, Mitglieder mehr einzubinden, beurteilen sie positiv. Friedrich Merz habe nun einen klaren Auftrag und müsse die Partei zusammenführen.
Gräßle: Merz "der Richtige für das Amt"
Nach dem deutlichen Ergebnis zu Gunsten von Merz fordert die Schwäbisch Gmünder CDU-Bundestagsabgeordnete Gräßle, sich von Personalfragen zu lösen und "Wichtigerem zuzuwenden". Die Mitglieder hätten sich für Merz entschieden "und das ist dann auf jeden Fall der Richtige für das Amt", sagte Gräßle dem SWR.

"Ich erwarte, dass er sich um die Partei kümmert und Gräben zuschüttet, die es zweifelsohne gibt. Das erste Augenmerk darf jetzt nicht dem Fraktionsvorsitz gelten."
Kiesewetter: "Viel Arbeit" für Friedrich Merz
Einen Kurs, mit dem die CDU wieder "in der Sache zusammenfindet", erhofft sich CDU-Bundestagsabgeordneter Roderich Kiesewetter aus dem Wahlkreis Aalen-Heidenheim. Er hat als Kreisvorsitzender der CDU Ostalb immer wieder dafür geworben, dass Mitglieder aus seiner Region an der Abstimmung teilnehmen.

Mit der Wahlbeteiligung sei er zufrieden, sagte Kiesewetter dem SWR. Auf den designierten Parteichef sieht der 58-Jährige "viel Arbeit" zukommen.
"Friedrich Merz muss mit der Partei eine Idee entwickeln, verlorene Wähler wieder zugewinnen, nur so können wir Wahlen gewinnen."
Kemmer: Unterstützung für Merz
Die Ulmer CDU-Bundestagsabgeordnete Ronja Kemmer sieht "ein starkes Votum für die Neuaufstellung der Partei" und sagte Merz ihre Unterstützung zu. Etwas enttäuscht sei sie darüber gewesen, dass keine jüngeren Kandidatinnen oder Kandidaten angetreten sind.

"Die neue Parteiführung muss junge Köpfe integrieren und weiter aufbauen - daran muss sich Friedrich Merz messen lassen."
Für die künftige inhaltliche Ausrichtung der Partei fordert Kemmer, Mitglieder stärker einzubinden. Dringend müsse ein neues Grundsatzprogramm her.
Erstmals durften die Mitglieder über den CDU-Parteivorsitz abstimmen
An der Befragung hatten sich nach CDU-Angaben knapp zwei Drittel der rund 400.000 Mitglieder beteiligt. Die Partei bedankte sich auf Twitter: "Fast eine Viertelmillion haben bei der #Mitgliederbefragung mitgemacht, knapp zwei Drittel aller @CDU-Mitglieder. Danke für diese starke Beteiligung!"