
"Erstaunlich" nennt Baubürgermeister Tim von Winning selbst die Lösung, die sich nach Ansicht der Stadt am besten für den Abschnitt eignet: Ein Tunnel soll es werden. Kosten, Bauablauf und die in Zukunft freiwerdende Fläche - alles spreche für die Tunnellösung. Sie biete "eigentlich nur Vorteile", findet der Baubürgermeister.

Tunnel voraussichtlich günstiger als neue Brücke
Ein Tunnel wird voraussichtlich auch weniger kosten als eine neue Brücke. Das hätten grobe Schätzungen ergeben. Und gute Nachricht für das von Baustellen gezeichnete Ulm: Während der Bauphase könnte der Verkehr weiterhin über die Brücke fließen. Außerdem würde der unfallträchtige Kreisverkehr, der Blaubeurer Ring, verschwinden.
Der Tunnel würde allerdings nicht wesentlich länger als die aktuelle Brücke über das Blaubeurer Tor werden. Die Hoffnungen einiger, man könnte die Autos und Lastwagen über eine längere Strecke unter die Ulmer Erde verlegen, machte von Winning zunichte. Denn direkt hinter dem vorgesehenen Tunnelende verlaufe unterirdisch das Flüsschen Blau. Außerdem ein großer Entwässerungskanal der B10. Beide müsste man unterqueren, und das hätte ein "immenses Bauwerk" zur Folge, erklärte von Winning.

Bereich um Blaubeurer Tor soll grüner werden
Ein weiterer Grund für den Tunnel: Das Blaubeurer Tor selbst, das von der derzeitigen Brücke in den 1960er Jahren kurzerhand überbaut wurde. "Unsensibel", wie Tim von Winning zu dem Umgang mit dem historischen Bauwerk sagt. Einige wollten das Tor, Teil der Ulmer Bundesfestung, damals sogar gleich ganz abreißen.
Der Bereich rund um das Blaubeurer Tor soll zur Grünfläche werden, er ist Teil der Landesgartenschau. Das bedeutet, dass bis 2030 alles fertig sein muss. Ein ambitionierter Plan, wie von Winning selbst einräumt. Aber ein "reizvolles Ziel, für das es sich lohnt einzustehen."