In einer gemeinsam Mitteilung setzen sich der Landrat des Ostalbkreises, Joachim Bläse (CDU), und der Landrat des Rems-Murr-Kreises, Richard Sigel (parteilos), für Photovoltaik-Anlagen entlang der sogenannten Schwäbischen Route du Soleil ein. Konkret geht es um eine 60 Kilometer lange Strecke: die B29 von Essingen bis Fellbach.
Eine Rückmeldung vom Landes-Verkehrsministerium gibt es am Mittwoch laut Bläse noch nicht. Flächen sollten doppelt genutzt werden. "Die Straße ist schon da und da können wir ideal diese Doppelnutzung entlang der Straße anbringen", sagte Bläse im SWR-Interview.
Regionalverband Ostwürttemberg für Photovoltaik-Anlagen an B29
Das Vorhaben erhält Zuspruch vom Regionalverband Ostwürttemberg. Verbandsdirektor Thomas Eble sagte dem SWR, dass die Nutzung von Fahrbahn-Randstreifen für Photovoltaik-Anlagen möglich und auch wünschenswert sei. Erneuerbare Energien müssten gefördert werden. Ganz problemlos ist die Umsetzung laut Eble jedoch nicht.
Man brauche für Photovoltaik-Anlagen etwa geeignete Hanglagen, außerdem müsse sichergestellt werden, dass Abstandsregelungen eingehalten oder auch Biotope in die Planung einbezogen werden. "Da gibt es natürlich Herausforderungen in der freien Fläche", sagte Eble.
"Das ist eine sehr gute Idee"
Auch der Bund für Umwelt und Naturschutz in Deutschland (BUND) Ostwürttemberg befürwortet den Bau von Photovoltaik-Anlagen entlang der B29. "Das ist eine sehr gute Idee", sagte BUND-Regionalgeschäftsführer Andreas Mooslehner dem SWR. Das sei deutlich besser als landwirtschaftliche Flächen mit großen Solarparks zu belegen. Bereiche an den Straßen laden für diese Nutzung, so Mooslehner, eher ein.
Idee stammt aus dem Jahr 2019
Die Idee von Photovoltaik-Anlagen an der B29 ist nicht neu. Sie kommt vom Klimabündnis Weinstadt und stammt aus dem Jahr 2019.
Denkbar ist laut den beiden Landräten, die Trasse teilweise mit Photovoltaik nach Schweizer Vorbild zu überdachen. Wenn Böschungen oder Lärmschutzbauwerke an der Bundesstraße für Sonnenenergie genutzt werden, könnten Ackerflächen geschont werden, heißt es in der gemeinsamen Mitteilung. Das Ziel: Klimaschutz und CO2-Vermeidung. Dafür möchten die Kreise interkommunal zusammenarbeiten. Bereits in der zweiten Jahreshälfte könnte laut Bläse das Verkehrsministerium den Kreisen mitteilen, ob bei ihnen Photovoltaik-Anlagen gebaut werden.