Teile der Sonderausstellung und das Mammut im Archäopark Niederstotzingen (Foto: SWR, Peter Köpple)

Finanzierung soll Thema im Landtag werden

Tauziehen um Archäopark Niederstotzingen: Online-Petition gestartet

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Christine Janke
SWR Aktuell Autorin Christine Janke (Foto: SWR)

Eine Online-Petition setzt sich für den Erhalt des Archäoparks Niederstotzingen ein. Ab 21.000 Unterschriften muss sich der Landtag einschalten.

Im Tauziehen um den Archäopark Niederstotzingen hat eine Online-Petition begonnen. Meinrad Schad, unter anderem Vorstandsmitglied des Fördervereins "Eiszeitkunst im Lonetal", hat die Online-Petition zum Erhalt des Parks gestartet. Der Förderverein will bei der Unterschriftensammlung helfen. Sollten mindestens 21.000 Unterschriften zusammenkommen, muss sich der Landtag mit dem Archäopark beschäftigen. Dieser berät derzeit den Haushalt für die Jahre 2023 und 2024.

Archäopark steht vor der Schließung

Aktuell steht der Archäopark vor dem Aus. Wenn er am 6. November zum Saisonende schließt, ist unklar, ob er im Frühling wieder öffnen wird. Grund ist eine fehlende Finanzierung. Der Initiator der Petition wirft dem Land vor, bereits seit zwei Jahren von den Finanzierungsproblemen zu wissen und dennoch zu wenig unternommen zu haben.

"Das Angebot des Landes ist völlig unzureichend."

Er nennt Niederstotzingen in einer Reihe mit den Gemeinden Blaubeuren und Schelklingen im Alb-Donau-Kreis mit dem Urgeschichtlichen Museum und dem Eiszeitstudio Hohle Fels. Alle drei Gemeinden seien zu klein, um ihre Einrichtungen ohne Unterstützung des Landes auf Dauer zu finanzieren, heißt es in der Petition. Diese kämpft darum auch nicht nur für den Archäopark, sondern für die "Unterstützung des Welterbes Höhlen- und Eiszeitkunst auf der Schwäbischen Alb".

Petition nimmt Landesregierung in die Pflicht

Die Funde seien ein außergewöhnliches Alleinstellungsmerkmal für Baden-Württemberg, heißt es in der Petition, zudem habe die UNESCO die Höhlen und ihre Funde als von "herausragender universaler Bedeutung" bezeichnet. Beides spreche für eine Verpflichtung des Landes zum Erhalt. Der Initiator der Petition will Ministerpräsident Winfried Kretschmann beim Wort nehmen. Er habe bei den UNESCO-Feierlichkeiten 2017 erklärt, man ließe sich als Erben in die Pflicht nehmen, den Kulturschatz zu bewahren. Damals war die Vogelherdhöhle auf dem Gelände des Archäoparks erstmals als UNESCO-Welterbe anerkannt worden.

Land bietet 35.000 Euro statt der bisherigen 100.000 pro Jahr

Das Land hat eine Unterstützung von 35.000 Euro angeboten. Bisher hatte es jährlich 100.000 Euro zugeschossen, um das Defizit von 300.000 Euro auszugleichen. Der Heidenheimer Landtagsabgeordnete Martin Grath zeigte sich dem SWR gegenüber optimistisch, dass es den Archäopark auch in den kommenden ein bis zwei Jahren geben werde - in welcher Form sei unklar. Niederstotzingens Bürgermeister Marcus Bremer geht davon aus, dass die 35.000 Euro nur ein Teil eines größeren Angebots sind - dennoch: Der Gemeinderat muss im November über die Fortführung des Archäoparks entscheiden.

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