Der Stadtrat hat am Mittwoch der Verdoppelung der Parkgebühren in Neu-Ulm zugestimmt. Man folge dem Ulmer Vorbild: In der Nachbarstadt waren die Gebühren vor gut einem Jahr gestiegen. Eine Stunde Parken an der Straße oder auf einem Platz kosten ab dem 1.1.2023 nun auch in Neu-Ulm 2,50 Euro. Bislang waren es 1,20 Euro.
Die Stadt erwartet durch die Preiserhöhung etwa 310.000 Euro mehr in der Kasse. Das Umstellen der Parkscheinautomaten werde etwa 10.000 Euro kosten.
Parken in Neu-Ulm: "Semmelticket" bleibt
Was bleibe, sei das so genannte Semmelticket, hieß es weiter. Das kostenlose Ticket für das Kurzzeitparken wurde im Jahr 2004 eingeführt, es sei ein Alleinstellungsmerkmal und diene der Imageverbesserung für die Innenstadt als Einkaufsstandort. Bei der Einführung 2004 konnten Autofahrerinnen und Autofahrer ihren Wagen noch für eine halbe Stunde kostenfrei parken. Ab 2023 sollen es noch 15 Minuten sein.
Parkhaus billiger als das Parken unter freiem Himmel
Künftig sei es billiger, das Auto im Parkhaus abzustellen - damit will man den Suchverkehr reduzieren. Auch hier ist Ulm Vorbild, die Gebühren in den Parkhäusern sind niedriger als unter freiem Himmel. Für die Verdoppelung der Parkgebühren nennt der Neu-Umer Stadtbaudirektor Martin Krämer noch weitere Gründe: Die Suche nach Einnahmen, um den städtischen Haushalt zu konsolidieren, ist einer davon. Krämer zufolge geht es der Stadtverwaltung aber auch um Gerechtigkeit: Die Flächen seien knapp und hart umkämpft, Autofahrer konkurrierten unter anderem mit der Außengastronomie. Da sei ein angemessener Kostenbeitrag in Ordnung. Vertreiben wolle man die Autofahrer aus der Innenstadt aber nicht - sie solle und müsse belebt bleiben.
Die neuen Parkgebühren in Neu-Ulm:
- 15 Minuten: gebührenfrei (Semmelticket)
- 30 Minuten: 1,25 Euro (bisher: 0,30 Euro)
- 1 Stunde: 2,50 Euro (bisher:1,20 Euro)
- 2 Stunden: 5 Euro (bisher: 3 Euro)
- 3 Stunden: 7,50 Euro (bisher: 4,80 Euro)
- 4 Stunden: 10 Euro (bisher: 6,60 Euro)