Farbenfrohes Premierenspektakel am Samstag

Musical mit Kultstatus auf der Ulmer Wilhelmsburg: Disco Feeling mit "Saturday Night Fever"

Stand

Von Autor/in Katja Stolle-Kranz

Auf der Ulmer Wilhelmsburg rotiert die Discokugel – am Samstag feiert das Kultmusical “Saturday Night Fever” Premiere. Mit Welthits der Bee Gees und viel Glamour und Glitzer. 
 

Generationen haben sich von der Musik aus dem berühmten Film "Saturday Night Fever" aus den siebziger Jahren mitreißen lassen. Jetzt startet das Theater Ulm mit den Welthits der Bee Gees in die Open Air-Saison auf der Wilhelmsburg. Ab Samstag rotiert beim Kultmusical die Discokugel und die Kulisse wird zur bebenden Tanzfläche.  

Ein Musical-Sommer ohne Sommer – das sind alles andere als gute Bedingungen für die Mitwirkenden auf der Ulmer Wilhelmsburg. So fiel wegen des Regens gerade wieder eine Probe gänzlich ins Wasser.

Doch bei der Premiere blieb es trocken. Knapp 2.000 Menschen erlebten eine "Saturday Night Fever"-Premiere, bei der es den Besuchern trotz 13 Grad Außentemperatur durchaus warm wurde. Knapp drei Stunden dauert der herrliche Musical-Abend in der Burg, bei dem so manch einer der Gäste auf der Zuschauertribüne das Glitzerhemd und die Schlaghose aus dem Schrank holten und Spaß hatten.

"Saturday Night Fever" - Proben bei Kälte und Regen 

An vorderster Front bei "Saturday Night Fever" tanzt Hauptdarsteller Sascha Luder, der den Farbenverkäufer Tony Manero aus Brooklyn, New York, gibt und die Rolle auch schon auf anderen Bühnen verkörpert hat. Und Schauspielerin Maria Rosendorfsky – sie ist als Stephanie Mangano seine Partnerin auf der Bühne: "Ein kleiner Regenschauer ist nicht schlimm, aber das ist gerade eine sehr dynamische Woche. Trotzdem ist es wunderschön, hier auf der Ulmer Wilhelmsburg in der Natur zu spielen". Mit ihrer Erfahrung und Ausbildung in Musicals sei die Rolle eine schöne Herausforderung: "Da kann ich mich tänzerisch richtig hineinknien. Das macht wahnsinnig viel Spaß". 

Als "Anette" sang sich bei der Premiere Giulia Valentina Jahn gleich in die Herzen der Zuschauer. Entsprechend der Applaus für sie am Ende eines farbenfrohes Abends in der Wilhelmsburg. Giulia Valentina Jahn gab ihr Debüt am Theater Ulm.

Akteure im "Saturday Night Fever" auf der OpenAir-Bühne auf der Wilhelmsburg in Ulm.
Akteure im "Saturday Night Fever" auf der OpenAir-Bühne auf der Wilhelmsburg.

Ulmer Wilhelmsburg – hier grassiert das Discofieber 

Schon vergangenen Herbst hat das Theater Ulm für die Open Air-Produktion Hobbytänzerinnen und -tänzer gesucht und gefunden: "Die sind alle unfassbar engagiert und richtig gut", schwärmt Regisseur Benjamin Künzel. Auch alle anderen Figuren seien tänzerisch gefordert – denn genau darum geht es in dem Kultmusical "Saturday Night Fever".

Der Tanz symbolisiere ein Stück Freiheit und Glück, nach dem alle suchten, so Künzel. So werde die große Bühne zur pulsierenden Tanzfläche, auf der knallbunte Kostüme und gekonnter Hüftschwung zu Songs wie "Stayin’ Alive" oder "How Deep Is Your Love" für ausgelassene Stimmung sorgen.

 

Das Kultmusical "Saturday Night Fever" auf der Ulmer Wilhelmsburg: Die Szenen spielen sich auf mehreren Bühnen gleichzeitig ab.
Das Kultmusical "Saturday Night Fever" auf der Ulmer Wilhelmsburg: Die Szenen spielen sich auf mehreren Bühnen gleichzeitig ab.

Ulmer Wilhelmsburg – Szenen auf mehreren Bühnen gleichzeitig 

Ein Highlight sind die zwei kleineren Bühnen links und rechts der großen Tanz- und Aktionsfläche. So kann das Publikum simultan miterleben, was sich an unterschiedlichen Orten des Geschehens abspielt. Etwa, was bei den Akteurinnen daheim passiert, während sie in der Disco tanzen oder arbeiten. 

Musik auch in der Burg - alles live

Zudem gibt es Livemusik. Gespielt von einer Band, gemischt mit Leuten aus dem Philharmonischen Orchester - sie sitzen in der Wilhelmsburg. Ihr Spiel wird live nach außen übertragen. "Mag vielleicht wirken, als würde da ein Playback laufen, ist aber alles live. Ebenso der Gesang", versichert Künzel. Auch von Schauspielern. Die Songs übrigens sind noch ein Stückchen fetziger interpretiert, als man sie vom Original kennt.

"Ich möchte zumindest mit ihm mitleiden können.

Nicht mehr zeitgemäß: "Müssen die Geschichte heute anders erzählen" 

Das Kultmusical "Saturday Night Fever" sei aber nicht nur von einer tollen Lichtshow und Tanz geprägt, meint Künzel. In den späteren Fassungen des Musicals, das rund 20 Jahre nach dem berühmten Film mit John Travolta rauskam, habe es bereits inhaltliche Anpassungen gegeben. "Auch", so Künzel, "weil der Film teilweise rassistisch und frauenfeindlich war. Das kann man heute nicht mehr so erzählen”.

Auch an der widersprüchlichen Identifikationsfigur des Tony Manero habe man gearbeitet, um ihn fürs Publikum nahbarer zu machen: “Ich möchte zumindest mit ihm mitleiden können und verstehen, warum er vielleicht so und nicht anders handelt”, so Künzel.  

Zwei, die sich nicht immer nahe sind - die Schauspielerin Maria Rosendorfsky als Stephanie Mangano und Sascha Luder in der Rolle des Tony Manero. Hier bei Proben auf der großen Open Air-Bühne auf der Ulmer Wilhelmsburg.
Zwei, die sich nicht immer nahe sind - die Schauspielerin Maria Rosendorfsky als Stephanie Mangano und Sascha Luder in der Rolle des Tony Manero. Hier bei Proben auf der großen Open Air-Bühne auf der Ulmer Wilhelmsburg.

"Saturday Night Fever" zeigt gesellschaftliche Kontraste 

Bei einem Tanzwettbewerb kann sich Tony Manero im Musical gekonnt in Szene setzen und sich beim Beat der Bee Gees ausleben. Er begegnet seiner großen Liebe. Gleichzeitig sei "Saturday Night Fever" auf der Ulmer Wilhelmsburg auch die Geschichte über junge Menschen, die an der Gesellschaft zu scheitern drohen, "die straucheln, die ihre Kämpfe innerhalb der Familie haben, die miteinander und umeinander Ringen und um das eigene Überleben im übertragenen Sinne, aber auch im wortwörtlichen Sinne kämpfen", so Künzel.

Bis Mitte Juli sind 21 Vorstellungen des Musicals geplant. Vom Parkplatz der Firma Müller in Ulm-Jungingen fahren an allen Vorstellungen wieder Shuttle-Busse auf die Burg. 

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