
Der neue Leiter des "Verschwörhauses", der Veranstaltungskaufmann Niklas Schütte, will mehr Menschen für das Haus begeistern. Bestehende Angebote sollen ausgeweitet werden, neue dazu kommen. Das beschlossene Nutzungskonzept für das kreatives Digitallabor, das im Ulmer Weinhof angesiedelt ist, ist sehr detailliert ausformuliert. Vor allem die Beziehungen zwischen dem Verein "Verschwörhaus e.V." und der Stadt Ulm sind darin genau geregelt. Um diese hatte es zuvor viel Streit und Diskussionen gegeben.
Die Stadt sieht sich laut neuem Konzept nicht nur als Geldgeber, sondern auch als Hausherr. Das Gebäude gehört der Sparkasse, die Stadt Ulm hat die Räume angemietet. Einige Vereinsmitglieder hatten sich vor der Entscheidung im Gemeinderat nicht glücklich mit dem neuen Konzept gezeigt. Ihrer Darstellung nach sind daran bestimmte Bedingungen geknüpft und ein Ultimatum, das sie nicht erfüllen wollen.
Nach Beschluss: Verein "Verschwörhaus e.V." äußert sich bisher nicht
Durch den Beschluss muss der Verein nach eigenen Angaben voraussichtlich bis Ende des Monats ausziehen. Das "Verschwörhaus" wird dann weiter betrieben, aber mit anderen Personen. Zur Entscheidung im Gemeinderat wollte sich "Verschwörhaus e.V." am Donnerstagabend nicht äußern. Eine Stellungnahme soll in den kommenden Wochen folgen.
Der Wechsel des Personals hat bereits mit dem neuen Leiter Schütte begonnen, der vor wenigen Tagen das Amt übernahm. Schütte ist Marketing- und Vertriebsspezialist und hat in Hildesheim eine Kulturfabrik geleitet. Der Verein war bei den Vorstellungsgesprächen zur Besetzung des Postens dabei. Schütte soll Frieden zwischen Stadt und Verein stiften. Seine Aufgabe wird sein, viele computer- und elektrotechnische Themen, die im "Verschwörhaus" spielen, für alle zugänglich zu machen. Schütte soll Workshops und Veranstaltungen organisieren.
Streit um Namen und Logo
Im laufenden Streit hatte sich die Stadt bereits die Rechte am Namen "Verschwörhaus" und dem dazugehörigen Logo gesichert. Der Verein hatte daraufhin Widerspruch eingelegt. Ein Punkt, bei dem die Verwaltung einschreiten musste, geht auf brandschutzrechtliche Dinge zurück: In einem alten Sparkassentresorraum haben die Kreativen eine Holzwerkstatt eingerichtet. Ein Tresorraum hat naturgemäß nur einen Eingang, deshalb ist dieser Raum als Lagerraum deklariert, in dem sich nicht permanent Menschen aufhalten dürfen.
Die Mitglieder des "Verschwörhaus e.V." haben in der Vergangenheit manches realisiert, von dem Stadt profitiert: zum Beispiel Hochwassersensoren an Brücken. Zudem hatte der Verein zu Beginn der Pandemie und den Lockdowns eine sofort verfügbare Technik für Videokonferenzen mit Software auf den Servern des "Verschwörhauses" der Stadt zur Verfügung gestellt. Bundesweit in Erscheinung trat das Verschwörhaus zuletzt in Zusammenarbeit mit einer Gruppe namens "Zerforschung". Es wurde eine App entwickelt, die die Qualität von Corona-Selbsttests anzeigt.