Die neue Schwäbisch Gmünder Grünen-Abgeordnete konnte es kaum glauben: Mit rund 30 Prozent der Stimmen hat Martina Häusler den Wahlkreis gewonnen. Im Interview spricht die 56-jährige Grünenpolitikerin über ihre Pläne in einer Region, die von der Automobilindustrie geprägt ist und wie sie sich für Frauen in der Politik einsetzen will.
SWR: Sind Sie sehr überrascht vom Wahlausgang, Frau Häusler?
Martina Häusler: Ich bin überrascht über die Deutlichkeit des Ergebnisses.

Was ist denn Ihr allergrößtes Vorhaben in der Landespolitik?
Mein allergrößtes Vorhaben ist das Thema Klimaschutz. Und zwar in dem Sinne, dass dieses Thema allen Handlungen übergeordnet ist. Wir müssen es hinkriegen, dass das immer an oberster Stelle steht. Und dann müssen wir die weiteren wichtigen Punkte wie Strukturwandel, Bildung und gesellschaftlicher Zusammenhalt hinbekommen.
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Schwäbisch Gmünd als Standort für Autozulieferer hat es im Moment ja nicht leicht. Etliche Arbeitsplätze sind schon verloren gegangen, etwa bei Bosch AS. Was wollen Sie als Grüne tun, wenn der Umweltschutz über allem steht?
Wir wollen das zusammen mit den Betrieben, mit der Wirtschaft angehen und weiterentwickeln, Ökologie und Ökonomie. Wir sind in Baden-Württemberg die innovativste Region Europas und hier im Ostalbkreis, in Ostwürttemberg, der Raum der Talente und Patente. Und ich bin mir sicher, wenn wir das mutig angehen, ist es kein Problem, den Klimaschutz zu berücksichtigen.
Der Landtag von Baden-Württemberg ist bundesweit Schlusslicht beim Frauenanteil. Was wollen Sie für mehr Frauen in der Politik tun?
Da gibt es schon gute Ideen und Überlegungen und die wollen wir noch weiter vorantreiben. Dass das Landtagswahlrecht nicht geändert wurde, das kann so nicht sein. Wir wollen ein Spiegelbild der Gesellschaft sein.