Das Chormusical erzählt die Geschichte des schwarzen amerikanischen Bürgerrechtlers Martin Luther King. Das Werk ist ein Gemeinschaftsprojekt evangelischer Kirchen. Darunter sind unter anderem der evangelische Kirchenbezirk Ulm und die evangelische Landeskirche in Württemberg. Neben professionellen Musicalstars sollen bei dem großen Chormusical "Martin Luther King" Laien ihre Gesangskünste zum Besten geben.
Laut Veranstalter wären 600 Singende für die Neu-Ulmer ratiopharm Arena ideal, für bis zu 1.200 Sängerinnen und Sänger ist Platz. Jeder, der sich anmeldet, darf auch mitmachen. Voraussetzungen gibt es keine. Nicht mal Notenlesen können muss man. Zu einer Informationsveranstaltung am Montag seien bereits am Montag 100 Interessierte gekommen.
Corona stoppte Tour des Chormusicals
Das Chormusical tourt eigentlich bereits seit 2019 durch Deutschland. Corona zwang die Veranstalter zu einer Unterbrechung. Im Herbst soll es nun weitergehen, im Frühjahr 2023 wird dann die ratiopharm Arena Neu-Ulm zur Showkulisse.
Der Librettist des Musicals, Andreas Malessa, hat schon alle möglichen Menschen auf der Bühne mitmachen sehen: "Wir haben Choristen, die mit Rollator erscheinen. Wir haben Schulkinder. Wir haben Frauen, die am liebsten selber mittanzen würden", zählt er auf. Es gebe keine Limits. Man müsse nur gewillt sein, 22 Songs zu lernen. Das Repertoire sei groß und vor allem durch die 1960er Jahre geprägt. Die Musikrichtungen reichen laut Malessa von Gospel über Rock 'n' Roll bis hin zu Soul.
Malessa und sein Team haben sich nach eigenen Angaben bewusst für Laienchöre entschieden. Denn diese hätten in den vergangenen Jahren wegen der Corona-Pandemie besonders gelitten. Auftritte wurden abgesagt, Proben waren wegen des Infektionsrisikos nahezu unmöglich.
Musical startet mit Mord Kings
Das Stück startet mit der Ermordung von Martin Luther King im Jahr 1968. In Rückblenden erzählen Befürworter und Kritiker des amerikanischen schwarzen Bürgerrechtlers über dessen Wirken. Dabei werden auch immer wieder Brücken in die heutige Zeit gebaut. Für Neu-Ulms Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger (CSU) ist das Thema nach ihrer Ansicht wichtiger denn je. "Das Thema ist brandaktuell, nicht nur in den USA, sondern auch hier. Wir haben viele Schulen, die sich mit Rassismus, Antirassismus beschäftigen", sagte sie dem SWR.
Albsteiger und Ulms Oberbürgermeister Gunter Czisch sind Paten des Projekts. Die Neu-Ulmer Rathaus-Chefin will beim Musical mitsingen. Czisch ist dagegen noch nicht so entschlossen: "Ich kann Schlagzeug spielen. Als Musiker weiß ich, was ich nicht kann, und dazu gehört singen. Mal schauen, vielleicht murmle ich ein bisschen mit."