Die Münstergemeinde hatte zuvor zu einem gemeinsamen Friedensgebet für die Ukraine in der Kirche aufgerufen. Es sprachen der evangelische Dekan Ernst-Wilhelm Gohl und der katholischen Bischof von Augsburg, Bertram Meier. Vor rund 600 Gläubigen beim Gottesdienst mahnte der Bischof: "Machen wir nicht nur die Türen auf, sondern auch unsere Herzen, wenn jetzt Flüchtlinge aus der Ukraine kommen. Wir werden davon profitieren."

Ulm in besonderer Weise mit Ukraine verbunden
Danach kamen rund 3.000 Menschen zu einer Solidaritätskundgebung auf den Münsterplatz. Der Ulmer Oberbürgermeister Gunter Czisch (CDU) richtete sich in seiner Ansprache direkt an den russischen Präsidenten: "Wladimir Putin, auch aus Ulm und Neu-Ulm rufen wir Ihnen zu: Beenden Sie diesen unmenschlichen, diesen schrecklichen Krieg!"
Das leuchtende Münster sei eine Mahnung, für die Freunde im Donauland Ukraine einzustehen. Denn Ulm sei in besonderer Weise mit den Menschen entlang der Donau verbunden.Solidarität mit der Ukraine

Solidarität mit der Ukraine - Werte der Demokratie aufrecht erhalten
Die Oberbürgermeisterin von Neu-Ulm, Katrin Albsteiger (CSU) erklärte, dass sie sich noch vor wenigen Tagen nicht vorstellen konnte, "dass eine Person in Europa einen Krieg anzettelt". Es gehe nun darum, deutlich zu machen, dass Werte wie Demokratie und Freiheit aufrecht erhalten werden müssen.
Ein Vertreter der ukrainischen Gemeinde in Ulm und Neu-Ulm, Nestor Aksiuk, sagte, er sei überwältigt von der Solidarität und Hilfsbereitschaft der Menschen hier. Der Münsterturm erstrahle gegen das Dunkel der Gewalt. Denn als weiteres Zeichen der Verbundenheit wurde die Fassade des Ulmer Münsters in den ukrainischen Landesfarben blau und gelb angeleuchtet. Die Organisatoren wollten damit am höchsten Kirchturm der Welt ein Signal für Frieden und gegen den Krieg senden.

Der Dekan der evangelischen Kirche in Ulm, Ernst-Wilhelm Gohl, sprach im Namen der christlichen, muslimischen und jüdischen Gemeinden. "Wir als Gläubige sagen: Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein!" Und Gohl schickte eine deutliche Kritik nach Moskau. Er vermisse klare Worte gegen den Krieg vom Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche.